Sie sind beide nicht aus Grüningen. Was bedeutet Ihnen das Dorf?
Collenberg: Ich kannte Grüningen als wunderschönes Stedtli mit viel Charme. Als ich dann entdeckt hatte, dass ich mit Marcel Wieduwilt die Fahreinheit realisieren kann, war das der Startschuss für eine neue persönliche Nähe zu Grüningen.
Grüningen ist eine überschaubare Landgemeinde, in der noch Werte gelebt werden. Man ist hier nicht abgehoben, sondern bodenständig. Das spürt man auch in der Zusammenarbeit mit den Behörden und der Nachbarschaft, mit denen wir ein sehr gutes Einvernehmen pflegen. Man spürt den Willen der Kooperation, für ein Miteinander statt ein Gegeneinander. Dies haben wir auch im Zusammenschluss vieler Liegenschaften an unser Fernwärmenetz kennen gelernt.
Wieduwilt: Christian wohnt in Maur und ich in Erlenbach. Aufgewachsen bin ich allerdings im Zürcher Oberland und habe in Wetzikon meine ganze Kantonsschulzeit verbracht. Meine Schulkolleginnen und -kollegen sind alle aus dem Oberland und mein Vater wohnt heute noch im Tösstal. Für mich ist es nach Jahren im Ausland ein bisschen ein Zurückkommen. Ich habe zwar nie in Grüningen gewohnt, fühle mich aber im Zürcher Oberland zuhause.
Hat die Gemeinde das Vorhaben schlecht kommuniziert?
Collenberg: Ich bin der Überzeugung, dass die jetzige Ausgangslage gut ist, weil sie klar aufgezeigt hat, wo die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Gemeinde sind. Diese Bedürfnisse müssen jetzt abgearbeitet werden.
Wieduwilt: Es war kurzfristig aufgegleist. Man ist jedoch davon ausgegangen, dass die Bevölkerung die Kostenneutralität goutiert. Das war wohl eine Fehleinschätzung. Dieses Feedback haben wir bekommen und können diese Bedenken nun aufnehmen. Wenn uns die Umsetzung des Projekts zusammen mit der Gemeinde gelingt, freut uns das. Wir bieten Hand für eine zukunftsweisende Lösung. Investitionen müssen getätigt werden. Wir schreiben das Alte nicht ab, sondern setzen auf eine Alternative. Wir wollen erhalten, nicht zerstören, bieten der Gemeinde eine neue Perspektive. Im wahrsten Sinn des Wortes, indem wir das neue Gemeindehaus ausserhalb der ehemaligen Stadtmauern planen und so im Innern Platz für Neues schaffen.