Bei der Anfrage der Kantonsrätin Elisabeth Pflugshaupt (SVP) sowie den Kantonsräten Jörg Kündig (FDP) und Daniel Wäfler (SVP) von Ende Oktober 2023 ging es u.a. um die Frage, warum es zwei Standorte für eine Deponie braucht, wenn es eventuell auch mit einer ginge (Zürioerland24 berichtete). An seiner Sitzung vom 12. Dezember 2023 behandelte der Regierungsrat die Anfrage.
Deponie von verschiedenen Materialien möglich, aber...
Auf die Frage, wie der Regierungsrat die Möglichkeit beurteile, in einer Deponie verschiedene Nutzungsarten bzw. Materialien zuzulassen, wie bisher in der Chrüzlen oder Wissenbühl, antwortet der Regierungsrat: «Sofern die hydrogeologischen Anforderungen an den Deponiestandort erfüllt sind, besteht die Möglichkeit, Deponien mit unterschiedlichen Typen von Abfällen (B, C, D, und E) zu nutzen.» Damit kein Stoffaustausch stattfinden könne, seien zwischen den verschiedenen Typen Abtrennungen einzubauen.
Im Rahmen der durch den Kanton in Auftrag gegebenen «Evaluation von neuen Deponiestandorten in den Regionen Pfannenstiel und Oberland» sei der Standort Leerüti in den Jahren 1994 und 1995 eingehend untersucht und beurteilt worden. Die geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse seien mit geophysikalischen Untersuchungen und mit drei Sondierbohrungen abgeklärt worden.
Leerüti erfüllt Anforderungen nicht vollständig
Die Untersuchungen hätten ergaben, dass der oberflächennahe Untergrund zum Teil geklüftet sei und eine heterogene Durchlässigkeit aufweise. Das habe zum Schluss geführt, dass der Standort Leerüti hinsichtlich der geologischen, hydrogeologischen und geotechnischen Kriterien für den Bau einer Deponie des Typs B geeignet sei. Dies sei so auch in den kantonalen Richtplan eingeflossen. Die Anforderungen an eine geologische Barriere für eine Deponie des Typs C, D und E seien jedoch nicht vollständig erfüllt.
Auch wenn bauliche Massnahmen technisch zwar möglich wären, müsse die Sicherheit der Deponie und der Schutz des Grundwassers in erster
Linie durch eine weitgehend homogene natürliche geologische Barriere gewährleistet werden.