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Gossau ZH
24.10.2023
24.10.2023 15:53 Uhr

Kritische Anfrage zur Deponie Tägernau eingereicht

Die ZAV Recycling AG plant in einem Waldstück von Grüningen und Gossau eine grossflächige Deponie.
Die ZAV Recycling AG plant in einem Waldstück von Grüningen und Gossau eine grossflächige Deponie. Bild: depo-nie.com
Elisabeth Pflugshaupt (SVP), Jörg Kündig (FDP) und Daniel Wäfler (SVP) haben eine Anfrage an den Regierungsrat eingereicht. Sie wollen vom Rat wissen, warum es zwei Standorte für eine Deponie braucht, wenn es eventuell auch mit einer ginge.

Die Kantonsräte Elisabeth Pflugshaupt (SVP), Jörg Kündig (FDP) und Daniel Wäfler (SVP) aus Gossau ZH glauben nicht daran, dass es zwei Standorte braucht. Sie haben nach wie vor Fragen zur geplanten Deponie Tägernau und haben deshalb eine Anfrage an den Regierungsrat gestellt.

In Ihrer Anfrage schreiben sie: «Der Kanton Zürich hat in seinem Richtplan gleich drei, nicht nur zwei Deponien auf dem Gemeindegebiet von Gossau festgelegt. Denn mit der Deponie Wissenbühl ist schon seit Jahrzehnten eine Deponie in Betrieb. Die Zukunft des im Moment sehr inaktiven Standortes ist ungewiss. Nun sind noch zwei zusätzliche Deponien auf Gemeindegebiet geplant, was auch objektiv betrachtet zu viel für eine Gemeinde ist.»

Die geplante Deponie im Tägernauer Wald auf Grüninger und Gossauer Gemeindegebiet hätte eine Fläche von 14 Fussballfeldern. Bild: Planerbüro Sieber Cassina + Partner AG

Wieso nicht alles in die Deponie Leerüti?

«Braucht es für die anfallenden Materialien wirklich zwei zusätzliche Deponien oder ginge es mit einem Standort, welcher dann voll ausgelastet wäre? Dies wäre insgesamt ressourcenschonender. In der Deponie Chrüzlen in Oetwil am See werden bisher auch verschiedene Materialien deponiert. Neben dem Aushub (Typ B) kann dort auch Schlacke deponiert werden (Typ D), weiter ginge sogar noch Typ E! Warum kann die bewährte Mehrfachnutzung (verschiedene Nutzungsarten in derselben Deponie) von Chrüzlen und Wissenbühl nicht fortgesetzt werden, wozu die grössere Deponie Leerüti vom Volumen her sicherlich besser geeignet wäre?»

«Wieso nicht einen Standort voll auslasten?»
Anfrage an den Regierungsrat von Elisabeth Pflugshaupt, Jörg Kündig und Daniel Wäfler

Ungutes Gefühl gegenüber Aussagen des AWEL

Die drei Kantonsräte sind überzeugt, dass mit oben genannter Variante das Tägernauer Holz, welches dem Kanton und somit dem Volk gehört, geschont werden könnte und alle Bedürfnisse mit der privatwirtschaftlich basierten Deponie Leerüti für Jahrzehnte abgedeckt wären, was ökologisch und ökonomisch die sinnvollste Variante wäre und wohl auch politisch vertretbar.

Kritisch sieht man die Aussagen des AWEL: «Gemäss AWEL ist das Tägernauer Holz geologisch ideal und, auch gemäss AWEL, ist die Trockenschlacke der Nassschlacke in der Weiterverwertung überlegen. Doch ist dieses Mantra des AWEL und seiner in die Abfallwirtschaft involvierten Mitarbeitenden auch wissenschaftlich fundiert? In Bezug auf den Beobachter-Artikel vom 13. September 2018 – Eine «Goldgrube», die Millionen verschlingt – bleibt ein ungutes Gefühl ob der Richtigkeit der bisher vorliegenden Fakten bestehen.»

«Ist dieses Mantra des AWEL und seiner in die Abfallwirtschaft involvierten Mitarbeitenden auch wissenschaftlich fundiert? »
Anfrage an den Regierungsrat von Elisabeth Pflugshaupt, Jörg Kündig und Daniel Wäfler

Fünf Fragen zur Deponie

In diesem Zusammenhang stellen die drei dem Regierungsrat fünf Fragen: 

  1. Wie beurteilt der Regierungsrat die Möglichkeit, in einer Deponie verschiedene Nutzungsarten/Materialien zuzulassen, wie bisher in der Chrüzlen oder Wissenbühl?

  2. Wurden bezogen auf die Möglichkeit, verschiedene Deponietypen am selben Ort zu führen, schon Abklärungen mit dem Deponiestandort Leerüti gemacht, falls nein, warum nicht? Falls ja, welche Abklärungen wurden genau gemacht, von wem und wann mit welchem Ziel?

  3. Falls die geplante Deponie Leerüti, so wie sie jetzt geplant ist, nicht für eine Schlackenablagerung in Frage kommt, welche baulichen Massnahmen wären nötig, um dies zu er- möglichen?

  4. Wie verhält es sich um den Vergleich von Trockenschlacke mit Nassschlacke in punkto Wiederaufbereitung und Ablagerung? Unseres Wissens gibt es dazu einen aktuellen Bericht/Studie. Zu welchem Schluss kommen die Untersuchungen?

  5. Wie stark, in Franken, ist der Kanton über die ZAR-Stiftung bei der ZAV Recycling AG engagiert und beteiligt?

Zürioberland24