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Grüningen
04.07.2025
15.10.2025 18:32 Uhr

Viele Wünsche ans Stedtli

Derzeit beschäftigt sich die Gemeinde Grüningen mit der Frage, wie das Stedtli nach der Umfahrung belebt werden kann. (Archivbild)
Derzeit beschäftigt sich die Gemeinde Grüningen mit der Frage, wie das Stedtli nach der Umfahrung belebt werden kann. (Archivbild) Bild: SafeRC/C. Abplanalp
Eine Online-Umfrage bei der Grüninger Bevölkerung vom März 2025 zeigt: Die Wünsche an die Belebung des Stedtli sind vielfältig.

Der Kanton Zürich erwartet von der Gemeinde Grüningen, dass sie mit einem Freiraumkonzept aufzeigt, wie sie mit der geplanten Verkehrsberuhigung umgehen will (wir berichteten). Dabei stehen gemäss drei Themen im Vordergrund: eine Freiraumgestaltung, Nutzungsmöglichkeiten und die Mobilität.

«Es gilt, dem Kanton aufzuzeigen, wie beispielsweise der motorisierte Individualverkehr der Anwohner und der Blaulichtorganisationen mit einer Durchfahrtssperre in Einklang gebracht werden kann. Oder wie die Gemeinde den gewonnenen Raum als Lebens- und Erlebnisraum nutzen kann, um die Bedürfnisse aller Grüninger, der Besucher und der Anwohnerschaft im Stedtli in Einklang zu bringen», schreibt die Gemeinde in der Grüninger Post.

«In Szenarien denken»

Dazu hat die Gemeinde mit dem Büro Kontextplan ein Freiraumkonzept erarbeitet. «Ein Freiraumkonzept ist noch kein fixer Plan, wie es dereinst aussieht im Stedtli», sagt Gemeindepräsident Carlo Wiedmer dazu. «Es geht vielmehr darum, sich gedanklich und planerisch mit Möglichkeiten zu befassen und diese auf einer hohen Flughöhe zusammenzufassen.»

Der Gemeinderat habe dazu einige Leitplanken definiert, beispielsweise die Zugänglichkeit für die beiden Märkte. «Wichtig ist in einem solchen Prozess, in Szenarien zu denken», sagt Götz Datko, Projektleiter von Kontextplan. So seien drei mögliche Szenarien der Durchfahrtssperre
erörtert und auch mit verschiedenen Gremien in Grüningen gespiegelt worden: die vollständige Durchfahrtssperre, eine Alternative der Einbahnverkehr mit Velo im Gegenverkehr oder ein autoarmes Szenario.

Geselliger Aufenthalt gewünscht

Ein wichtiger Projektschritt war gemäss Gemeinde die Onlinebefragung bei der Grüninger Bevölkerung im März dieses Jahres.

Die Auswertung der von rund 550 Teilnehmenden gemachten Angaben habe gezeigt, dass der Wunsch nach einer Aufwertung des Freiraums im Stedtli gross ist. Erstaunlich sei, dass nicht die Neugestaltung der Stedtli-Gasse Attraktivität schaffe, sondern schön gestaltete Platzsituationen, die der Bevölkerung und den Besuchenden gesellige Aufenthaltsmöglichkeiten bieten. Ebenso sei die barrierefreie Ausgestaltung hoch gewichtet worden.

Spannend sei auch die Analyse der Orte gewesen, an denen es der Bevölkerung heute im Stedtli am besten gefällt. Insgesamt habe es 700 Nennungen zu Lieblingsorten gegeben. Ebenso durften die Befragten die als negativ empfundenen Orte benennen, die sich sehr deutlich auf die Verkehrssituation konzentrieren, so die Gemeinde. Aber auch der Stedtlipark habe sich bei der Umfrage als langweiliger, ungenutzter Ort entlarvt. Positive Orte sind gemäss Umfrage das Schloss, der Chratzplatz und der angrenzende Herrenbaumgarten sowie Orte mit Ausblick in die Bergwelt.

Die Grüninger Bevölkerung zeigte in der Onlinebefragung ihre positiv und negativ bewerteten Orte im Stedtli. Bild: Kontextplan
«Wir haben spannende Erkenntnisse gewonnen und werden diese nun im weiteren Planungsverlauf des Grossprojekts einfliessen lassen.»
Carlo Wiedmer, Gemeindepräsident Grüningen

Vielfältige Ideen

Als «Wunderbox» habe sich die Frage nach Nutzungsideen im Stedtli entpuppt. Am meisten genannt worden seien ein Hofladen, eine Gelateria, ein Wochenmarkt mit lokalen Produkten sowie ein zusätzliches Café und Gastronomie mit Aussenbestuhlung.

Auch weitere Veranstaltungen stehen gemäss Gemeinde hoch im Kurs und das Bedürfnis scheine noch nicht gedeckt zu sein. Carlo Wiedmer sagt dazu: «Wir haben spannende Erkenntnisse gewonnen und werden diese nun im weiteren Planungsverlauf des Grossprojekts einfliessen lassen. Es hat den Gemeinderat gefreut, zu sehen, dass für das Stedtli Grüningen noch viel Gestaltungswille und Luft nach oben vorhanden ist. Das spornt uns an.»

Zürioberland24/bt