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Leserbrief
Grüningen
12.03.2025
12.03.2025 11:35 Uhr

«Das Tägernauerholz hat ein Preisschild»

Der Grossteil dieses Waldes soll, wenn es nach dem Zürcher Regierungsrat geht, einem Deponiestandort zum Opfer fallen.
Der Grossteil dieses Waldes soll, wenn es nach dem Zürcher Regierungsrat geht, einem Deponiestandort zum Opfer fallen. Bild: SRF/Schweiz Aktuell
Susanna Jenny aus Grüningen, ehemalige Gemeinderätin und Teil der IG Tägernauerholz, ist empört über den geplanten Ausverkauf des Tägernauer Waldes.

Der Regierungsrat vertraut beim Neubau der KEZO in Bezug auf Bau- und Betriebskosten auf ein externe Revisionsstelle. Dies kann der Regierungsrat gelassen tun, denn, erwirtschaftet die KEZO die Zahlen nicht, werden die Entsorgungsgebühren für Abfall erhöht und gut ist. Das Kostenrisiko tragen wir als Verbandsgemeinden und Abfallverursacher.

Die Schlackenentsorgungskosten, einschliesslich Transport, liegen gemäss der Antwort des Regierungsrat bei etwa 10% der Bruttokosten einer Kehricht-Verbrennungsanlage (KVA).

Trotzdem unterstützt der Regierungsrat zusammen mit der KEZO nach wie vor das Projekt Deponie Tägernauerholz, das darauf basiert, in einem Wald einen Kahlschlag durchzuführen und dabei tausende gesunde Bäume zu fällen.

Dabei wird behauptet, in diesem Projekt grossen Wert auf Umweltverträglichkeit zu legen, obwohl das obere Glatttal durch die notwendige Rodung für die DepoNie seinen grössten Wald verliert.

«Für eine einmalige Einnahme von 9 Mio. Franken verrät der Regierungsrat einen durch Bundesgesetz geschützten Wald.»
Susanna Jenny, IG Tägernauerholz

«Abgekartetes Spiel»

Regierung und ZAV Recycling AG haben über das geplante Gelände der DepoNie Tägernauerholz bereits einen Dienstbarkeitsvertrag abgeschlossen. Wir behaupten, dass auch der Betreiber bereits feststeht. Ein Schelm, der dabei an ein abgekartetes Spiel denkt.

Für eine einmalige Einnahme von 9 Mio. Franken verrät der Regierungsrat einen durch Bundesgesetz geschützten Wald, indem er uns weismachen will, dass es keinen anderen Deponiestandort gibt, als der mitten im Tägernauerholz.

Uns umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft zu verkaufen, die auf Kosten eines auf Jahrzehnte unterbrochenen, natürlichen Waldkreislaufes basiert, ist für mich verlogen, entbehrt jeder umweltschützenden Grundlage und kann keinesfalls toleriert werden.

Wir bleiben dran und schützen das Tägernauerholz mit allen Mitteln.

Susanna Jenny, IG Tägernauerholz, Grüningen