Guten Tag Jakob, wo bist du aufgewachsen und was hast du in deiner Jugend erlebt?
Ich bin am 5. Januar 1934 im Kantonsspital Schaffhausen geboren und in Wilchingen, nahe der deutschen Grenze, auf einem Bauernhof aufgewachsen. Meine Eltern betrieben Landwirtschaft und Rebbau. Als kleiner Junge erlebte ich den Zweiten Weltkrieg hautnah, oft beobachteten wir Angriffe der alliierten Luftwaffe. Für uns Kinder waren die Rucksäcke immer gepackt, falls wir hätten fliehen müssen. Nach Kriegsende verbrachte ich dort aber eine schöne Jugend zusammen mit meinen zwei Brüdern und meinen zwei Schwestern. Leider verstarben die Schwestern mit 13 respektive 15 Jahren beide viel zu früh.
Hast du dich auch deshalb für die Medizin entschieden?
Gut möglich, dass dieser tragische Umstand in mir das Bedürfnis weckte, einen Beruf auszuüben, bei dem ich Menschen helfen konnte. Die Mithilfe von uns Kindern auf dem Hof war damals üblich und nötig. Dass ich als Bauernsohn jedoch studieren durfte, war alles andere als üblich. Umso grösser war die Freude meiner Familie, als ich 1960 das Staatsexamen bestand. Ich habe mich in der Folge an verschiedenen Stellen weitergebildet, z. B. am Universitätsspital Zürch, am Kinderspital Zürich und am Spital Baden.