Wird er es schaffen, der junge Hans Georg Nägeli? 1791 zog er aus Wetzikon weg, ging nach Zürich, 17 Jahre jung und fest entschlossen, etwas mit Musik zu unternehmen. Heute wissen wir natürlich, was er schaffte, welch enorme Impulse Nägeli der Musik, dem Gesangswesen, der Pädagogik, dem Zürcher Oberland brachte, wie er neue Geschäftsmodelle der Musikbranche erfand.
Im Stil einer Netflix-Serie
Aber an der Veranstaltung «Revisiting Hans Georg Nägeli 1» am vergangenen Freitagabend, 24. März 2023 in der reformierten Kirche in Wetzikon kam man wirklich fast ins Mitfiebern, als der Historiker und Musiker Andrea Schmid sowie die Wetziker Historikerin und Inhaberin der Firma «Kulturdetektive» Claudia Fischer-Karrer den Werdegang des berühmten Wetziker Künstlers schilderten und – ganz im Stil einer Netflix-Serie – versprachen, man werde an der nächsten Veranstaltung in drei Wochen erfahren, wie sich der junge Nägeli in Zürich schlug.
Und dies in einer gefahrvollen Zeit, in der die Welt durch französische Revolution und Napoleon völlig auf den Kopf gestellt werden sollte, in der etwa Schweizer plötzlich gleichzeitig auch Franzosen sein konnten. Und Spannung ist erst recht da, wenn man bedenkt, dass Nägeli seinerzeit ja nur vier Jahre vorher, als 13-Jähriger nach Zürich geschickt gescheitert war: Das Heimweh zwang ihn zurück dahin, wo er 1773 geboren war – vor 250 Jahren, im Pfarrhaus in Wetzikon, das eines der wenigen grossen Gebäude im Ort war und ein Stück weit die Präsenz der Zürcher Obrigkeit draussen im Land markierte.