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Grüningen
10.12.2022
11.12.2022 16:36 Uhr

Zäller Wiehnacht neu interpretiert

Die Hirten sitzen um das Feuer und sinnieren über diese seltsame Nacht.
Die Hirten sitzen um das Feuer und sinnieren über diese seltsame Nacht. Bild: Martina Gradmann
Am 11. Dezember um 19 Uhr ist Premiere der Grüninger «Zäller Wiehnacht» in der Schloss-Kirche. Das legendäre Stück von Paul Burkhard wurde neu interpretiert und glänzt mit einer eindrücklichen Lichtshow.

Am Freitag bei der Hauptprobe sass noch nicht alles perfekt. «Aber das wird schon», ist Beat Hofmann, verantwortlicher Spielleiter der Zäller Wiehnacht, überzeugt. Noch gebe es ja eine Generalprobe und für die Premiere am Sonntag sei er zuversichtlich.

In der Grüninger Kirche wird die Zäller Wiehnacht von Paul Burkhard aufgeführt, die von der Regisseurin Claudia Nötzli allerdings neu interpretiert wurde (Zürioberland24 berichtete). «Unser Kreativ-Team musste sich die Frage gefallen lassen, ob man dieses Stück nach über 60 Jahren überhaupt noch aufführen kann», sagt Claudia Nötzli. Man sei schnell zur Überzeugung gekommen, dass man das Stück mit Liedern wie «das isch de Stern vo Bethlehem», die mittlerweile Kulturgut seien, mit Anpassungen wieder aufführen könne.

Dem Zeitgeist angepasst

Vor allem die Sprache der Jugendlichen, die sich zu Beginn des Stücks über das Krippenspiel und dessen Bedeutung unterhalten, musste dem Zeitgeist angepasst werden. «Diese Geschichte ist schon über 2000 Jahr alt, wen interessiert das heute denn noch», sagt einer der jugendlichen Schauspieler im Stück. Es brauche Action und etwas Gruseliges, sagt ein anderer. 

  • Junge Schauspielerinnen und Schauspieler zeigen eine eindrückliche Performance. Bild: Martina Gradmann
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  • Engel Gabriel im Lichtschein. Bild: Martina Gradmann
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  • Tanzende Engel bewegen sich schon fast wie auf einer Eisfläche. Bild: Martina Gradmann
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Reduktion auf das Wesentliche

Was für den Zuschauenden anfangs befremdlich wirkt, war schon Paul Burkhards Idee. Er wollte mit wenig Requisiten arbeiten und in möglichst einfachen Kostümen (bei Burkhard waren es Alltagskleider) auftreten, was auch dem Kreativ-Team gefiel. Weil die Alltagskleider heutzutage so vielfältig seien, dass sie oft wie Kostüme wirkten, haben sich die Regisseurin und das Team auf weisse und schwarze Kleider beschränkt und auch die Accessoires nur sparsam eingesetzt.

«Da wir uns gegen eine, unterdessen oft bei Inszenierungen der Zäller Wiehnacht zu sehende, Kostümshow entschieden haben, richten wir unseren Blick mehr auf die Gestaltungsmöglichkeiten, die mit Bühnenbau, Licht und Ton gemacht werden können», sagt Nötzli.

Vor allem die Lichtshow ist eindrucksvoll und berauscht mit einem Meer von Farben und Mustern das Auge des Zuschauenden. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Premiere am Sonntag, 11. Dezember 2022, 19 Uhr
Weitere Spieldaten am 13./16./17. Dezember. Dernière am 18. Dezember.

www.zällerwiehnacht.ch

Martina Gradmann