Im Juni 2021 fand im Schloss Grüningen eine erste Gesprächsrunde mit den drei in Grüningen praktizierenden Hausärzten statt: Carina Luzzi Conti Bleisch, Andreas Villiger und Robert Brunner. Zwei der drei Akteure werden im Zeithorizont von rund zehn Jahren allenfalls nicht mehr praktizieren oder in einem eingeschränkten Pensum, und ein Aufnahmestopp neuer Patienten ist bereits Realität. Daher ist es der Gemeinde wichtig, frühzeitig mögliche Szenarien zu diskutieren, um einer Versorgungslücke vorzubeugen.
Neue Modelle halten Einzug
Alle drei Ärzte sehen durchaus ein genügend grosses Potential an Patientinnen und Patienten in Grüningen, um als Hausarzt zu praktizieren. Allerdings bestätigen sie auch, dass die Belastung für einen Hausarzt nicht zuletzt aufgrund vieler Regulatorien gross und eine Nachfolgesuche schwierig sei. Ein Trend geht in Richtung Gemeinschaftspraxen, in denen junge Ärztinnen und Ärzte mit erfahrenen MedizinerInnen zusammenarbeiten.
Eine Studie des Universitären Zentrums für Hausarztmedizin beider Basel von 2015 besagt, dass nur noch jeder dritte Hausarzt in einer Einzelpraxis (2005: 60%; 2015: 40%), jeder fünfte in einer Doppel- und fast die Hälfte in einer Gruppenpraxis arbeiteten. Seit 2005 habe sich der Anteil an Gruppenpraxen bei den Hausärzten hingegen von 12% auf 45% erhöht. Neue Modelle halten in der Hausarzt-Landschaft also Einzug.