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Grüningen
30.06.2022
30.06.2022 14:40 Uhr

Stedtlipark: Genussort für Kleintiere

Die Natur braucht Zeit zum Gedeihen. Der Stedtlipark in Grüningen lädt Mensch und Tier zum Verweilen ein.
Die Natur braucht Zeit zum Gedeihen. Der Stedtlipark in Grüningen lädt Mensch und Tier zum Verweilen ein. Bild: Susanne Gutknecht
Seit Mitte 2019 ist der Stedtlipark visà-vis vom Gemeindehaus für Besucherinnen und Besucher geöffnet und lädt ein, sich auszuruhen und die Gedanken schweifen zu lassen. Und für diverse Insekten ist der Stedtlipark ein wertvoller Ort.

Gegliedert ist der Stedtlipark in vier Zonen: die Baumreihe, welche den Park zur Stedtligass hin abschliesst, das Stauden- und Kräuterbeet, die Blumenwiese, welche als Blickmagnet dient und abgemäht als Spielwiese dienen darf, sowie die Rosenranken und die Sitzbänke.

Der Stedtlipark gedeiht und die Pflanzen wachsen. Nicht alle gleich gut, denn die dünne Schicht Erde respektive das Substrat auf dem Stedtligaragen-Dach fordern einiges von den Pflanzen. So haben die Rosen bei einer kürzlichen Begehung durch die Verantwortlichen für ernste Blicke gesorgt: «Sie stehen direkt im Kiesbett, was für sie ein sehr anspruchsvoller Ort zum Wachsen ist», erklärt Edi Knop von der zuständigen Gartenbaufirma W. Stehli AG. Sein Team wird die Rosenbüsche rund ums Rankgerüst weiterhin intensiv pflegen.

Ökologische Ausführung vor strenger Form

Das Wort «Park» ruft bei der Bevölkerung unweigerlich Bilder von getrimmten Rasenflächen und akkurat geschnittenen Hecken hervor. Einige  GrüningerInnen empfinden den Stedtlipark als ungepflegt und wildwuchernd, wie sie die Gemeinde wissen liessen. Genau dieser «Wildwuchs» war jedoch Absicht der planenden Architekten und der Baukommission, die sich aus VertreterInnen verschiedener Grüninger Institutionen zusammensetzte.

Barbara Schück, damalige Präsidentin des Naturschutzvereins, erklärt: «Wir haben aus drei Varianten bewusst die ökologischste gewählt und Rücksicht genommen, damit der Park nicht die bekannten Wechselflor-Blumen aufweist, ähnlich einer Friedhofbepflanzung. Es soll das ganze Jahr hindurch etwas blühen. Das Gesicht des Parks ändert sich laufend und soll die Bevölkerung ermuntern, immer wieder vorbeizuschauen.» Die Baukommission habe das neue Bewusstsein für naturnahes Gärtnern und den Verzicht auf Chemie mittragen wollen, was Barbara Schück als Imkerin natürlich freut.

Variantenreiche Stauden

Der Stedtlipark erhält seinen Parkcharakter primär durch die fliessenden, geschwungenen Formen der Beete. Eine Herausforderung für den Gartenbauer Stehli, der sich dazu extra eine Konstruktion einfallen liess. Die Landschaftsarchitektin sei eine Spezialistin gewesen für Staudenbeete, so Schück. «Sie hat durch ihr Pflanzenwissen Stauden ausgewählt, die durch Farbverläufe, Höhenunterschiede und Blütenformen ein Gartenerlebnis während der gesamten Blütezeit bieten und einen tollen Park ergeben. Ich bin begeistert!»

Wichtig für Kleintiere

Besuchende beobachten die umherschwirrenden Insekten und Schmetterlinge. «Auf dem Wilden Fenchel sind neben vielen Insekten schöne Schwalbenschwanz-Schmetterlinge zu sehen», freut sich Barbara Schück.

Auch die im Gemeinderat für den Stedtlipark zuständige Susanne Gutknecht ist zufrieden mit dem Erreichten: «Der Stedtlipark ist am Gedeihen. Die Natur fordert jedoch Geduld nach dem Anlegen neuer  Pflanzungen. Ob alles so funktioniert, wie es angedacht ist, wird sich zeigen.» Man wird ein Auge darauf haben, ist der Stedtlipark doch auch ein wichtiger Bestandteil für die Attraktivität von Grüningen.

Dieser Artikel ist in der 'Grüninger Post' Nr. 4 vom 1. Juli 2022 erschienen. Du kannst das Magazin online als E-Paper lesen.

Susanne Gutknecht, Gemeinde Grüningen