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Gossau ZH
19.06.2025
19.06.2025 16:01 Uhr

Eine Baustelle voller Fantasie

 Während der Projektwoche wurde auch hoch gebaut.
Während der Projektwoche wurde auch hoch gebaut. Bild: zvg
Wer im Mai am Schulhaus Chapf vorbeikam, staunte nicht schlecht: Überall wurde geschraubt, gestapelt, geklebt und gebaut. Vom 19. bis 22. Mai 2025 verwandelte sich das Schulhaus in eine kreative Grossbaustelle – ganz unter dem Motto: Das Chapf baut!

Organisiert wurde die Projektwoche vom engagierten OK-Lehrerteam mit Christine Iseli, Edith Suter und Mario Stumpf. Zusammen mit zahlreichen freiwilligen Eltern sorgten sie dafür, dass alles wie am Schnürchen lief – und dass am Ende nicht nur Bauwerke, sondern auch viele Erfolgserlebnisse entstanden.

Helme auf und los!

Gestartet wurde am Montagmorgen mit einer offiziellen Eröffnung auf dem Pausenplatz: Die Ad-interim-Schulleiterin Irene Pozzy und die beiden neuen Schulleiterinnen Daniela Fisler und Sarah Lenz schnitten unter Applaus das Absperrband durch – standesgemäss mit Bauhelm auf dem Kopf. Gemeinsam mit allen Kindern wurde das eigens einstudierte «Projektwochen-Lied» gesungen – der Startschuss für eine Woche voller kreativer Energie.

Täglich neue Posten

Von da an bestimmten die Kinder selbst, was auf ihrem Stundenplan stand: Jeden Morgen wählten sie ihren Posten neu. Bei den meisten Angeboten durfte nach einer Lektion gewechselt werden, andere dauerten bis zur Pause oder den ganzen Morgen. Besonders beliebt waren der Werkraum mit Holzarbeiten, der Palettenposten und das Schachtelparadies. Der Andrang war teils so gross, dass Wartelisten geführt werden mussten.

Bauen, helfen, lachen

Mitgemacht haben alle – vom Kindergarten bis zur 6. Klasse. Besonders schön zu sehen war der gelebte Zusammenhalt: Die älteren Schüler übernahmen zu Wochenbeginn eine Art Göttirolle für die Jüngsten, erklärten, begleiteten und unterstützten mit viel Geduld. Die altersdurchmischten Gruppen funktionierten hervorragend und es entstand eine spürbare Gemeinschaft über die Klassen hinweg. Gebaut wurde mit allem, was nicht niet- und nagelfest war: Kapla, Lego, Bioblo, PET-Flaschen, Bambus, Holzplatten und -resten, Paletten, Sand u.v.m. Das Schulhaus verwandelte sich in ein kunterbuntes Bauareal. Wo grosse Bausteine  im Spiel waren, stürzten auch mal Bauwerke ein oder wurden Lehrpersonen oder Mitschüler kurzerhand «eingemauert» – natürlich mit einem Augenzwinkern und viel Gelächter.

Die meisten Bauwerke wurden nach zwei Lektionen wieder abgebaut – damit das Material auch für die nächsten Gruppen reichte. Einzige Ausnahme: Die Werke aus Holz, Paletten und Karton durften die ganze Woche stehenbleiben und wurden neben den Tageswerken stolz präsentiert.

Ruheoase und Reporterbüro

Für Kinder, die zwischendurch etwas Abstand vom Baulärm brauchten, bot die «Ruheoase» einen Rückzugsort. Im «Pressebüro» wurde fleissig dokumentiert: Die Kinder erstellten Plakate, führten Interviews, schossen Fotos oder gestalteten Baureportagen mit Apps.

Während der Projektwoche wurde kreativ gebaut. Bild: zvg

Glänzende Augen am Abschlussfest

Am Ende der Projektwoche durften die Eltern sehen, was ihre Kinder alles erschaffen hatten. Die Ausstellung wurde wetterbedingt in der Turnhalle eröffnet. Danach ging es auf Entdeckungstour durchs Schulhaus. Der Elternrat sorgte mit einem liebevoll vorbereiteten Fingerfood-Buffet für das kulinarische Highlight.

Leider gab es auch einen kleinen Dämpfer: Einige der Plattenmöbel, die auf dem Schulareal platziert waren, sind mutwillig beschädigt worden. Ob sie noch repariert werden, ist unklar – doch das mindert nicht die Begeisterung über diese kreative Woche und das Fazit: Fantasie, Teamwork, Lachen und Baukunst – das war «Das Chapf baut!». Ein Schulhaus im Ausnahmezustand – im allerbesten Sinn.

Anja Minder