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Dürnten
30.05.2025
31.05.2025 08:50 Uhr

Frauenchor Bubikon verzauberte mit «Northern Lights»

Der Frauenchor Bubikon präsentierte beim Konzert in Tann sein nordisches a-cappella-Programm.
Der Frauenchor Bubikon präsentierte beim Konzert in Tann sein nordisches a-cappella-Programm. Bild: zvg
Mit ihrem Konzert «Northern Lights» entführte der Frauenchor Bubikon das Publikum in Tann am 25. Mai 2025 auf eine berührende Reise durch die Klangwelten Skandinaviens und des Baltikums.

Am vergangenen Sonntag verwandelte der Frauenchor Bubikon die katholische Kirche in Tann in einen magischen Ort voller nordischer Atmosphäre. Unter der Leitung von Roger Widmer entführten die Sängerinnen ihr Publikum mit dem Programm «Northern Lights» auf eine musikalische Reise durch Skandinavien und das Baltikum – eine Welt voller Emotionen, geheimnisvoller Melancholie und kraftvoller Traditionen.

Vielschichtige Klänge mit Gjeilo und Tormis

Im ersten Teil des Abends begeisterte der Frauenchor unter anderem mit den vielschichtigen Werken von Ola Gjeilo und Veljo Tormis, die eine fast sphärische Stimmung erzeugten.

Besonders herausfordernd waren die «Kiigelaulud» (Swing Songs) mit ihrem komplexen Rhythmus, den vielstimmigen Passagen, die der Chor mit grosser Präzision und Ausdruckskraft meisterte. Die verschiedenen Sprachen im gesamten a-cappella-Programm stellten hohe Anforderungen an den Chor, die dank der präzisen Einstudierung durch Roger Widmer beeindruckend gemeistert wurden.

Bezaubernde Akzente

Ein besonderes Highlight war die finnische Geigerin Heidi-Maria Makkonen. Mit ihrem virtuosen Spiel setzte sie bezaubernde Akzente, die den Chor klanglich bereicherten und dem Konzert eine zusätzliche emotionale Tiefe verliehen. Ihre Interpretationen estnischer Tänze und skandinavischer Volksmelodien schufen immer wieder neue Klanginseln zum Eintauchen.

Einzug mit berührenden Klängen

Im zweiten Konzertteil wandelte sich die Stimmung noch einmal spürbar: Der Chor sang traditionelle Volkslieder aus Litauen und Schweden, deren Melodien von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Besonders das litauische Lied «Anj pusėj Dunojelio» (Am anderen Ufer der Donau) berührte alle. Die Sängerinnen liefen zu Beginn langsam singend seitlich in die Kirche ein, umrahmten so das Publikum mit ihren Stimmen und die melancholische Geschichte von Trennung und Sehnsucht und schufen einen Moment voller Stille und intensiver Gefühle.

Facettenreiche Klangwelten

Eindrucksvoll waren auch die schwedischen «Sju Sånger» von Hugo Alfvén. Mit Liedern wie «Aftonen» (Abend), das die ruhige Abendstimmung in der Natur beschreibt, «Uti vår hage» (In unserem Garten), einer liebevollen Einladung in einen blühenden Garten, «Glädjens blomster» (Freudenblumen), das von der bittersüssen Macht der Liebe erzählt, und «Och jungfrun hon går i ringen» (Und die Jungfrau geht im Reigen), das eine geheimnisvolle Liebesgeschichte mit überraschender Wendung erzählt, öffnete der Chor eine facettenreiche Klangwelt voller Emotion und Erzählkraft.

Abgerundet wurde der Abend mit dem kraftvollen finnischen Lied «Kappee», das den Schlussakkord setzte und mit seiner Energie und Ausdruckskraft das Publikum erfreute.

Unterschiedliche Stimmungen

Roger Widmer führte durch die verschiedenen Programmblöcke, erklärte die Hintergründe der ausgewählten Konzertstücke und liess die Zuhörer an der Bedeutung von Liebe, Schmerz und nordischer Weite teilhaben, die in der nordischen Musik verankert sind.

Die Werke, die aus christlichen Hymnen, nordischen Hoheliedern und traditionellen Volksliedern aus Skandinavien und dem Baltikum stammen, erzählen von Sehnsucht, Naturverbundenheit und alten Bräuchen und verbinden meditative Spiritualität mit lebendigen Volksgeschichten.

So entstand ein facettenreicher Abend voller unterschiedlicher Stimmungen – von stillem Schmerz über genussvolle Melancholie bis hin zu lebendiger Lebensfreude –, der eine musikalische Atmosphäre schuf, die das Publikum auf besondere Weise sichtlich berührte.

Zwei Zugaben

Nach dem bewegenden zweiten Teil folgten zwei begeisterte Zugaben: «Dindaru Dandaru» (Lappischer Volksgesang) und «Kansanlaulun tapaan» aus Finnland, bei denen das zahlreich erschienene Publikum seine Begeisterung mit stehenden Ovationen ausdrückte.«Das Acapella-Programm öffnete einen Klangraum, der von Sehnsucht bis zu ausgelassener Freude reichte und uns alle auf eine besondere Reise mitnahm», schwärmte eine Besucherin.

Ein weiterer Zuschauer lobte die perfekten Einsätze von Heidi-Maria Makkonen, die mit ihrer Violine wunderbare Klanginseln schuf. Eine andere Stimme ergänzte: «Die Verbindung aus kraftvollen Chorstimmen und der filigranen Violine schuf ein Klangbild, das die Magie und Weite des Nordens in unsere Herzen trug.»

Adiemus – ein neues Klangabenteuer im Herbst

Eine ganz andere Klangwelt erwartet das Publikum beim nächsten Projekt des Frauenchors Bubikon: Mit «Adiemus» von Karl Jenkins lädt der Chor zu zwei weiteren Konzerten ein – am Samstag, 8. November 2025 in der reformierten Kirche Rüti und am Sonntag, 9. November 2025 in der katholischen Kirche Bülach.

Schnupperprobe

Die nächste Schnupperprobe des Frauenchors Bubikon findet am Montag, 2. Juni 2025 von 20 - 22 Uhr im Kirchensaal der katholischen Kirche Tann statt.

Es sind alle engagierten und ambitionierten Frauen willkommen. Chorerfahrung von Vorteil, aber keine Bedingung.

Weitere Infos

Gabriela Gasser