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Gossau ZH
18.05.2025

Gemeinderat will mehr Budget fürs Dürstelerhaus

Für den Betrieb des Dürstelerhauses als Ortsmuseum braucht es gemäss Gemeinderat mehr Geld. (Archivbild)
Für den Betrieb des Dürstelerhauses als Ortsmuseum braucht es gemäss Gemeinderat mehr Geld. (Archivbild) Bild: Dürstelerhaus
Für den Betrieb des Ortsmuseums Dürstelerhaus beantragt der Gemeinderat der Gemeindeversammlung jährlich wiederkehrende Kosten von neu 100‘000 Franken. Andernfalls sei eine Weiterführung nicht möglich.

An der Gemeindeversammlung vom 16. Juni 2025 wird den Stimmberechtigten neben der Jahresrechnung der politischen Gemeinde auch eine Beitragserhöhung von 80'000 auf 100'000 Franken präsentiert. Gleichzeitig will der Gemeinderat diesen Beitrag als langjährigen Verpflichtungskredit festgelegt haben.

Erbe von J. Dürsteler & Co AG

Das an der Grüningerstrasse 150 in Unter-Ottikon gelegene Dürstelerhaus aus dem 16./17. Jahrhundert gehört seit 1970 der Gemeinde. Es wurde damals unentgeltlich von der J. Dürsteler & Co Aktiengesellschaft übernommen mit der Verpflichtung, das Haus zu renovieren, um darin ein Heimatmuseum einzurichten und zu betreiben. Nach Renovationsarbeiten wird das Dürstelerhaus seit 1974 als Museum betrieben, im Jahr 2012/13 erfolgten Umbauarbeiten.

Bis 2022 als Verein geführt

Seit 2017 betrieb der Verein Dürstelerhaus in Freiwilligenarbeit das Ortsmuseum und die ortsgeschichtliche Dokumentation. Die Gemeinde bezahlte dem Verein im Rahmen einer Leistungsvereinbarung jährlich 20'000 Franken. Die Vereinsarbeit wurde fast ausschliesslich durch den vierköpfigen Vereinsvorstand geleistet.

Kuratorin eingestellt

Dann kam es zu Rücktritten im Verein, Nachfolger fand die Gemeinde keine. Der Gemeinderat beschloss darum im Herbst 2022, eine professionelle Betriebsleitung mit einem Pensum von 30 Prozent einzusetzen. Besetzt wurde die Stelle dann am 1. März 2024 mit der Historikerin und Museologin Jasmin Gadola. Der Vertrag ist bis Ende Februar 2026 befristet.

Die Personalkosten für das 30-Prozent-Pensum betragen 40‘000 Franken pro Jahr. Für 2024 sowie für 2025 sind je 80‘000 Franken für den Betrieb des Dürstelerhauses budgetiert.

Gemeinderat will langjährigen Verpflichtungskredit

Die Beiträge für das Dürstelerhaus und den Museumsbetrieb wurden bislang jedes Jahr mit dem Budget beschlossen. Das möchte der Gemeinderat nun in einen langjährigen Verpflichtungskredit umwandeln und gleichzeitig den Betrag von 80‘000 auf 100‘000 Franken erhöhen. Dieser Betrag decke die Entschädigung für eine professionelle Betriebsleitung sowie für die Arbeiten des Museums. Für wie lange eine solche Verpflichtung eingegangen würde, schreibt der Gemeinderat in seiner Mitteilung nicht.

Die Kosten setzen sich wie folgt zusammen:

Kosten CHF
Personalaufwand 45'000.00

Aufwand Museum

Sammlung und Dokumentation
Bildung und Vermittlung
Ausstellungen, Veranstaltungen
Unterhalt, Reparaturen, Ersatz etc.
Administration
Öffentlichkeitsarbeit

55'000.00

2'000.00
3'000.00
35'000.00
2'000.00
3'000.00
10'000.00

Total

100'000.00

Zusätzlich Spendengelder nötig

Doch auch dieser Beitrag scheint nicht auszureichen. Denn weitere Finanzmittel sollen laut Mitteilung des Gemeinderats über Fundraising (Spendengelder) beschafft werden. Diese seien nötig, um die für den Betrieb eines Museums wichtigen Sonderausstellungen sowie beispielsweise die Investitionen in die Erneuerung der bestehenden, aber veralteten Dauerausstellung zu finanzieren.

Wie viele Mittel über Fundraising nötig wären und wer sich um die Mittelgenerierung kümmern soll, teilt der Gemeinderat nicht mit. Aber er schreibt: «Ohne die Bewilligung der beantragten Betriebsbeiträge ist ein Weiterbetrieb des Ortsmuseums Dürstelerhaus nicht länger möglich; das Museum müsste geschlossen und für das Gebäude eine neue Nutzung gesucht werden.» Ein Nein zur Vorlage sei mit einem Nein zum Betrieb eines Ortsmuseums gleichzusetzen.

Abstimmung an der Gemeindeversammlung vom 16. Juni 2025

Der Antrag des Gemeinderats wird den Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung vom 16. Juni 2025 vorgelegt.

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Barbara Tudor