Die SBB plant auf 2050 in Hinwil den Bau einer Serviceanlage, um dort Züge der S-Bahn reinigen und reparieren zu lassen (wir berichteten). Am 8. April 205 luden die Gemeinde Hinwil und die SBB zu einer öffentlichen Infoveranstaltung in den Hirschensaal ein. Die Veranstaltung war laut SRG mit rund 100 Teilnehmenden gut besucht.
Die geplante Halle soll etwa die Grösse von sieben Fussballfeldern umfassen und im Industriegebiet West zu stehen kommen, das heute von der Armee genutzt wird. Ein Gebiet also, das bereits überbaut ist. Damit unterscheidet sich das Projekt in einem wesentlichen Punkt gegenüber den damaligen Plänen in Bubikon, gegen welche die Bubiker Bevölkerung Sturm lief.
Hinwiler nicht per se dagegen
Wie die SRG in ihrem Podcast berichtet, haben die Hinwilerinnen und Hinwiler die Pläne grundsätzlich positiv aufgefasst. «Irgendwo muss ja die Anlage stehen, und warum nicht in Hinwil», sagte eine Besucherin gegenüber dem Sender. Ein anderer Teilnehmer sieht ebenfalls keine Probleme damit, zumal die Anlage auf einem Gebiet geplant sei, die bereits als Industrie genutzt werde und wo sich auch keine grossen Wohneinheiten befinden. Eine andere Frau findet die Idee grundsätzlich gut, sofern nicht mehr Land gebraucht werde. Nun müsse es geprüft werden.
Sorgen über zusätzlichen Verkehr und Lärm
Einige machen sich aber auch Sorgen über den zusätzlichen Verkehr und Lärm. Hinwil sei «abartig gewachsen» in den letzten Jahren, sagt ein Teilnehmer gegenüber SRG ganz direkt. Genau dieses Wachstum will Hinwil nun genauer prüfen. Denn die SBB-Serviceanlage wäre nur eines von mehreren im Industriegebiet. Der Gemeinderat habe dazu noch keine fixe Meinung. Zuerst brauche es eine Auslegeordnung. Auf Basis von dieser entscheide der Gemeinderat, ob das verträglich sei für Hinwil, sagte Gemeindepräsident Andreas Bühler gegenüber SRG.
Vor dem Info-Anlass habe Bühler wegen des Widerstands in Bubikon Respekt gehabt, sagte er offen gegenüber SRG. Doch er glaube, dass die Hinwilerinnen und Hinwiler insofern beruhigt seien, dass nicht grüne Fläche gebraucht würde. Diese Lösung werde in Hinwil darum vermutlich eher akzeptiert.
Lehren gezogen
Die SBB ihrerseits habe ihre Lehren aus dem Projekt in Bubikon gezogen, sagte Stefan Holzinger, Anlagenleiter bei der SBB, gegenüber SRG. Anstelle von einer grossen Anlage plant die SBB nun zwei kleinere Anlagen, eine in Schaffhausen und eben eine in Hinwil, und beide nicht auf der grünen Wiese. Er glaube darum, dass diese Anlage allen Kriterien sehr gut entspreche. Hinwil sei auch deshalb ein guter Standort, weil dort viele S-Bahn-Linien enden und die Züge so kurze Wege hätten.