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Hinwil
21.03.2025
03.04.2025 10:38 Uhr

Geplante SBB-Serviceanlage: «Kritische Prüfung wichtig»

Für die wachsende SBB-Infrastruktur brauchtvewcauxg mehr Serviceanlagen. (Archivbild)
Für die wachsende SBB-Infrastruktur brauchtvewcauxg mehr Serviceanlagen. (Archivbild) Bild: SBB
Das Vorhaben der SBB, in Hinwil eine Serviceanlage zu bauen, soll einer kritischen Gesamtbetrachtung unterzogen werden.

Die SBB wird mit dem Ausbau der Zürcher S-Bahn deutlich mehr Service- und Abstellkapazitäten für Züge benötigen. Die Realisierung einer ersten Serviceanlage ist für die erste Hälfte der 2030er-Jahre in Schaffhausen geplant. Eine weitere Anlage wird mit dem nächsten Ausbauschritt der Zürcher S-Bahn bis 2050 erforderlich.

Eine Standortevaluation zeigte unter anderem das betriebliche Potenzial für eine neue Serviceanlage in Hinwil. Die SBB und der Kanton Zürich prüfen in den kommenden Monaten das Potenzial einer Mehrfachnutzung im Gebiet Industrie West (wir berichteten).

Geplante Anlage in Hinwil macht Sorgen

Der Gemeinderat Hinwil sei im September 2024 über das Ergebnis der Standortevaluation informiert worden, schreibt die Gemeinde in ihrer Mitteilung. Dem Gemeinderat sei eine koordinierte Gesamtbetrachtung des betreffenden Industriegebiets ein zentrales Anliegen. «Denn das Vorhaben Serviceanlage kann nicht isoliert, sondern muss im grösseren Kontext betrachtet werden», schreibt der Hinwiler Gemeinderat.

«Wendepunkt der weiteren Entwicklung»

In Hinwil stünden im Industriegebiet zahlreiche grosse Bau- und Infrastrukturprojekte an, so der Gemeimderat weiter. 

«Hinwil befindet sich seit Jahren im konstanten Wachstum und aktuell an einem Wendepunkt der weiteren Entwicklung. Die raumplanerische Situation präsentiert sich ausserordentlich komplex und nimmt die Hinwiler Behörden stark in Anspruch.»

Bei den verschiedenen Bau- und Infrastrukturvorhaben bestehe das Risiko, dass sie sich unzureichend aufeinander abgestimmt weiterentwickeln.

«Die Gemeinde Hinwil ist bereits heute Standort von zahlreichen Infrastrukturanlagen und trägt  viele Lasten der Allgemeinheit.»
Andreas Bühler, Gemeindepräsident Hinwil

Kooperativer Planungsprozess erforderlich

Nicht nur die KEZO und ZAV Recycling sind bereits in Hinwil angesiedelt, sondern auch der Verkehrsknoten Betzholz, der Schlachthof, das kantonale Tiefbauamt, ein Postverteilzentrum, ein Armeelogistikcenter, das Bezirksgericht, ein Justizvollzugszentrum, die Kantonspolizei oder das Strassenverkehrsamt.

Die Gemeinde Hinwil mit gut 12’000 Einwohnern sei bereits heute Standort von zahlreichen Infrastrukturanlagen und trage viele Lasten der Allgemeinheit.

Wachstum mit Augenmass

Der Gemeinderat verfolge das Ziel einer ökologisch, ökonomisch und sozial ausgewogenen Weiterentwicklung der Gemeinde. Wachstum solle mit Augenmass erfolgen. «Hinwil soll seine Qualität als ländliche und zugleich städtisch-urbane Gemeinde behalten», sagt Gemeindepräsident Andreas Bühler. «Wir wollen die Vielfalt der Gemeinde erhalten – mit dörflich geprägten Wohnquartieren in den Aussenwachten, bevorzugten Wohnlagen am Bachtelsüdhang und einem für Unternehmen und Arbeitgeber attraktiven, entwickelten und gut erschlossenem Gewerbe- und Industriegebiet.»

Weitere grosse Infrastrukturprojekte mit Auswirkungen auf Emissionen, Verkehr und das Landschaftsbild müssten darum kritisch geprüft und vorausschauend geplant werden.

Absichtserklärung vereinbart

Die Gemeinde Hinwil habe gemeinsam mit dem Kanton Zürich, der SBB, der Planungsregion Zürcher Oberland und dem ZVV eine Absichtserklärung für ein koordiniertes Vorgehen vereinbart.

In einem vom Kanton Zürich geleiteten, kooperativen Planungsprozess sollen die Projektvorhaben im Industriegebiet Hinwil West einer gesamtheitlichen Betrachtung unterzogen werden. Dies vor allem im Hinblick auf mögliche Auswirkungen auf Raum, Umwelt und Verkehr.

«Von einer sorgsamen, zielbewussten Gebietsentwicklung profitiert nicht nur Hinwil, sondern auch die umliegenden mitbetroffenen Gemeinden, die Region und der Kanton», ist der Gemeinderat Hinwil überzeugt.

Der Gemeinderat Hinwil erkenne im kooperativen Planungsprozess die beste Chance für die gezielte und nachhaltige Entwicklung von Hinwil. «Der Planungsprozess soll – so die geteilte Auffassung aller Projektpartner – dazu beitragen, Hinwil als moderne, attraktive und zukunftsgerichtete Standortgemeinde zu stärken und die Siedlungs-, Wohn- und Lebensqualität zu fördern.»

Infoanlass zum Thema

Der Gemeinderat Hinwil führt am 8. April 2025 im Hirschensaal Hinwil eine öffentliche Informationsveranstaltung durch.

Anwesende erhalten weiterführende Informationen zum Thema Serviceanlage. Ausserdem präsentiert der Gemeinderat einen Überblick über den Stand der pendenten Bauvorhaben im Industriegebiet West.

Dienstag, 8. April 2025, 19.30 Uhr
Gemeindesaal im Gasthof Hirschen Hinwil

Zürioberland24/bt