Andi Hofstetter arbeitet für FORNAT, die Beratungsstelle für Naturschutz und Ökologie. Als Mitarbeiter bei der kantonalen Biberfachstelle ist er unter anderem für das Zürcher Oberland zuständig.
Aktiver Grüninger Biber
Im Norden des Kantons sind Bachabschnitte bereits vom Biber besiedelt, im Süden gebe es jedoch noch Potenzial zur weiteren Ausbreitung, führte Hofstetter aus. 2020/2021 wurde der Biber erstmals im Grüninger Töbeliweiher gesichtet, vermutlich ist er vom Greifensee eingewandert. 2021 hielt er sich im Itzikerriet auf, angelockt durch ein Maisfeld.
Anfang 2022 wurde das Naturschutzgebiet überflutet und es wurde die Entfernung des Nebendamms bewilligt. Im September 2022 wurde bewilligt, den neuen zweiten Damm um ca. 30 bis 40 cm abzusenken und mit einem Elektrozaun zu sichern. Anschliessend baute der Biber einen anderen Damm bachabwärts der Strasse. Dort wurde im Dezember 2023 bewilligt, im Damm eine Drainage zu installieren. Im Jahr 2023 gab es erstmals Spuren von Jungtieren, seither handelt es sich um ein Familienrevier.
Im Sommer 2024 ist ein weiterer Damm weiter bachabwärts entstanden und es wurden im Oktober 2024 Massnahmen bewilligt, um die Stauung auf eine definierte Meereshöhe zu begrenzen. Dies wird durch die kantonale Fachstelle Naturschutz laufend überwacht. Ziel ist es, dass das ökologisch wertvolle Flachmoor langfristig nicht zu stark eingestaut ist und sich die Vegetation nicht so verändert, dass die Artenvielfalt im Gebiet unter der Biberaktivität leidet.
Solange die Biber Futter finden und sich wohl fühlen, bleiben sie – oder weiten ihr Revier sogar noch aus. Der Biber braucht eine Wassertiefe von mindestens 60 cm. Auf diesem Wasserstand belässt man den Aabach im Itzikerriet mit Hilfe einer Drainage. So soll das Biberrevier langfristig im Itzikerriet erhalten bleiben und die Ziele des Naturschutzgebiets nicht beeinträchtigt werden.