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Seegräben
02.11.2024

Lenkung Ausflugverkehr: Gemeinderat verhalten optimistisch

Die durchgehend angebotene Buslinie hat den Dorfteil vom Individualverkehr entlastet. (Archivbild)
Die durchgehend angebotene Buslinie hat den Dorfteil vom Individualverkehr entlastet. (Archivbild) Bild: VZO
Der Gemeinderat Seegräben zieht nach dem ersten Versuchsjahr ein erstes Fazit. Die Massnahmen zeigen aus Sicht des Gemeinderats in die richtige Richtung. Man müsse die Resultate aber mit Vorbehalt betrachten.

In den vergangenen Jahren wurden viele Massnahmen zur Lenkung des Ausflugsverkehrs umgesetzt. Trotz diesen Verbesserungen konnte die Gesamtsituation bisher nicht zufriedenstellend gelöst werden. Daher ging der Gemeinderat in Abstimmung mit dem Juckerhof mit zusätzlichen Auflagen und Massnahmen neue Wege (wir berichteten).

Das Fazit des Gemeinderats nach dem ersten Versuchsjahr: «Viele Massnahmen zeigen in die richtige Richtung. Nach einer Saison sind die Resultate aber noch mit Vorbehalt zu betrachten.»

Verkürzte Kürbisausstellung

Zusätzlich zu den bereits in den Vorjahren umgesetzten Massnahmen wurden auf die Saison 2024 weitere Massnahmen eingeführt. Die wesentlichsten waren die deutliche Verkürzung der Ausstellungsdauer von acht auf vier Wochen und die Einführung eines Eintrittspreises über alle Veranstaltungstage. Zudem wurde die Anbindung an den öffentlichen Verkehr dank der privat durch den Juckerhof initiierte Buslinie unter der Woche massgeblich ausgebaut und gestärkt. «Die ersten Rückmeldungen seitens verschiedener involvierter Stellen und Betroffener zeigen, dass die Massnahmen die gewünschte Wirkung erzielten», schreibt der Gemeinderat in seiner Mitteilung.

Während in den Vorjahren die Saisons teils durch die lange Phase an den Nerven vieler Anwohnenden zerrten, waren die vier Wochen Ausstellung rasch vorbei, zumal die Herbstferien auch Gelegenheit boten – zumindest einem Teil der Veranstaltungsdauer – auszuweichen. «Das Besucheraufkommen vor und nach der Ausstellung war massiv tiefer und deutlich weniger belastend», so der Gemeinderat.

«Ticketpreise wirksam»

Verständlicherweise, und auch erwartet, sei die Einführung der Eintrittspflicht die am wenigsten beliebte Massnahme gewesen. «Die Gemeinde unterstützt den Entscheid des Juckerhofs, diesen Schritt gemacht zu haben und sieht darin einen der Hauptgründe, dass insbesondere das hohe Besucheraufkommen an Spitzentagen gebrochen werden konnte.»

Täglicher Busbetrieb positiv

Neben den Effekt der Eintrittspreise habe auch der tägliche Betrieb der Buslinie eine positive Wirkung gezeigt. «Der Parkplatz verzeichnete während der Ausstellung gut einen Drittel weniger Einfahrten als in den Vorjahren und auch die Verkehrssituationen an den Eintrittspforten während den Phasen rot waren sichtlich entspannter», so der Gemeinderat.

Die Nutzung der Busse habe hingegen stark zugenommen, was im ersten ordentlichen Betriebsjahr als Verbundsangebot sehr erfreulich sei. «Gemäss ersten Schätzungen reisten 40 Prozent der Besuchenden mit dem Bus an. Auch die Fussgängerführung über den bestehenden Flurweg habe funktioniert als von den Verantwortlichen erwartet.

Zahlreiche Bussen verteilt

Dank dem geringeren Verkehrsaufkommen hätten die Stauzeiten auf der Rutschbergstrasse auch in den Zeiten ohne Phase rot merklich gesenkt werden können. Die Spurtrennung hingegen habe bei hohem Verkehrsaufkommen nicht immer die gewünschte Wirkung gezeigt. «Trotz Halteverbot und Rückstau gab es weiterhin unbelehrbare Fahrzeuglenkende, welche vor der Einfahrt in den Parkplatz auf der Strasse anhielten.» Dies mit dem Resultat, dass die von der Gemeinde beauftragte Sicherheitsfirma zahlreiche Bussen wegen Halten im Halteverbot aussprechen musste. «Diesbezüglich wird der Gemeinderat in Koordination mit der Kantonspolizei weitere Massnahmen prüfen.»

Wetter unberechenbar

Auch wenn die obengenannten Massnahmen unverkennbar zu einer Verbesserung geführt hätten, müsse auch mit einbezogen werden, dass gerade im Vergleich mit dem Vorjahr die Hochsaison über längere Phasen bei schlechtem Wetter stattfand. Der Faktor «Wetter» lasse sich nicht klar bestimmen. Zudem sei nach einer einzigen Saison noch schwer abzuschätzen, wie stark ein Gewöhnungseffekt einsetzen werde.

Gespräche werden weitergeführt

Aufgrund der Resultate erachtet der Gemeinderat die in der Petition geforderten Veränderungen als grösstenteils erfüllt. «Es ist dem Gemeinderat auch klar, dass die Verantwortlichen des Juckerhofs insbesondere bezüglich des tieferen Besucheraufkommens in einzelnen Aspekten nicht die deckungsgleiche Haltung haben werden», schreibt der Gemeinderat abschliessen. Aber die ersten Auswertungsgespräche hätten stattgefunden und würden mit Blick auf die kommende Saison konstruktiv und zielorientiert wie in den Vorjahren fortgeführt.

Zürioberland24/bt