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Dürnten
21.11.2024
21.11.2024 12:15 Uhr

Vom Morgenlicht bis in die Nacht

Der Frauenchor genoss den Auftritt in der Kirche Tann sichtlich.
Der Frauenchor genoss den Auftritt in der Kirche Tann sichtlich. Bild: zvg
Am Sonntag, den 17. November 2024, veranstaltete der Frauenchor Bubikon ein Herbstkonzert, das von Harfe und zwei Hörnern begleitet wurde. Unter der Leitung von Roger Widmer begeisterte der Chor das Publikum mit einem stimmungsvollen Programm.

Am vergangenen Sonntag wurde die katholische Kirche Tann vom Frauenchor, von Harfenklängen und dem Spiel von zwei Hörnern zum Klingen gebracht. Nach ihrem Erfolg beim Schweizer Chorwettbewerb in Chur, wo der Frauenchor den zweiten Platz erreichte, sowie dem musikalischen Spaziergang im Ritterhaus in diesem Sommer, präsentierten die 28 Sängerinnen im diesjährigen Herbstkonzert wieder ein anspruchsvolles Programm.

Von der Morgendämmerung bis in die Nacht

Das Konzert vereinte verschiedene Musikstile und nahm das Publikum mit auf eine Reise, die von der Morgendämmerung bis in die Nacht reichte. Im Mittelpunkt standen Themen wie Melancholie und Drama, die in den eindrucksvollen Darbietungen zum Leben erweckt wurden. Durch die Kombination dieser Werke entstand ein Programm, das verschiedene musikalische Epochen und Stile miteinander vereinte – von der Romantik über die Moderne bis hin zur zeitgenössischen Musik.

Grosse Ausdruckskraft und Präzision

Das Konzert begann mit Johannes Brahms' «Vier Gesänge, Op. 17», die das Publikum auf eine Reise durch emotionale und poetische Themen führten. Der Frauenchor brachte die Werke mit grosser Ausdruckskraft zur Geltung: «Es tönt ein voller Harfenklang» schuf eine sehnsuchtsvolle Atmosphäre, während «Lied von Shakespeare» die Unsterblichkeit der Liebe und «Der Gärtner» die Fürsorge für die Natur in einer melancholischen Melodie thematisierten. Der «Gesang aus Fingal» entführte die Zuhörer in die keltische Heldensage und faszinierte mit dramatischen Rhythmen.

Es folgte Antonio Rosettis Konzert für 2 Hörner in Es-Dur, 2. Satz «Adagio», das durch eine einfühlsame Darbietung überzeugte. An der Harfe spielte Johanna Baer mit grosser Hingabe, während Yui Beck (1. Horn) und Shogo Ishii (2. Horn) das Stück lebendig und ausdrucksstark interpretierten. Die Musiker verliehen dem Konzert eine besondere, berührende Atmosphäre.

Vier Hymnen von Holst

Den Abschluss des ersten Teils bildete Gustav Holsts «From the Rig Veda», das die Hymnen zu den Themen Wasser, Dämmerung, Geburt Vena (mythologische Figur) und Reisende beinhaltete. Mit intensiver Emotionalität und grosser Präzision brachte der Frauenchor Holsts sphärische Klänge lebendig zum Klingen und begeisterte das Publikum mit einer packenden Interpretation.

Roger Widmer erklärte gekonnt die Texte zu Holst und Poos, was vom Publikum sehr geschätzt wurde, wie oft nach dem Konzert zu hören war.

«Wieder einmal eine faszinierende und aussergewöhnliche Zusammenstellung, die Chorleiter Roger Widmer getroffen hat.»
Konzertbesucher

Vielfältige Auswahl an Werken

Im zweiten Teil des Konzerts präsentierte der Frauenchor eine Auswahl an Werken, die mit beeindruckender Tiefe und Ausdruckskraft dargeboten wurden. Zunächst erklang «Libera me» von Caroline Charrière, ein Stück, das mit seiner emotionalen Intensität das Publikum in den Bann zog. Es folgte «Wie lieblich sind deine Wohnungen» von Josef Rheinberger, ein Werk, das mit seiner Schönheit und harmonischen Klarheit die Zuhörer verzauberte.

«Ich war das erste Mal dabei und bin beeindruckt. Das Programm war anspruchsvoll, aber unser Chorleiter hat es geschafft, in uns die Leidenschaft und Emotionen für diese Stücke zu entfachen. Ich bin begeistert und bleibe im Chor.»
Sängerin des Frauenchors Bubikon

Frische Elemente

Heinrich Poos' Liederzyklus «Es ist ein Gesang in meinen Sommer gefallen» wurde in vier Teilen vorgetragen: «Da stund ich auf» berührte mit Sanftheit, «Dic, Christi veritas» beeindruckte durch seine kraftvolle Spiritualität, «Verschneiter Weg» spiegelte die winterliche Stille wider, und «Brot und Wein» war ein ausdrucksstarkes, sinnliches Stück.

Die Stücke von Poos und Charrière gehören zur modernen oder zeitgenössischen Chormusik. Sie bringen frische, ausdrucksstarke Elemente in ihre Werke, die mit innovativen Rhythmus Ansätzen überraschen. Der Chor wechselte zwischen kräftigen, flüsternden und flehenden Passagen, was die Musik intensiv und emotional machte.

Der Frauenchor begeisterte das zahlreich erschienene Publikum auch mit seiner Präzision, das seine Anerkennung mit lang anhaltendem Applaus zum Ausdruck brachte. «Ein stimmungsvolles und melancholisches Programm», schwärmte eine Besucherin. «Man konnte spüren, wie der Chor sich mit voller Hingabe darauf eingelassen hat.» Ein weiterer Besucher lobte die Auswahl der Stücke: «Wieder einmal eine faszinierende und aussergewöhnliche Zusammenstellung, die Chorleiter Roger Widmer getroffen hat.»

Die Freunde des Frauenchors dürfen sich bereits auf das nächste Konzert freuen, das am Sonntag, 15. Dezember 2024 in der reformierten Kirche Wetzikon stattfindet. An dem traditionellen Weihnachtskonzert wird Roger Widmer als Sänger und Dirigent im Einsatz sein.

Lust im Frauenchor Bubikon reinzuschnuppern? 

Die nächste Schnupperprobe findet am Montag, 13. Januar 2025 in der katholischen Kirche Tann statt. Es sind alle engagierten und ambitionierten Frauen herzlich willkommen.

www.frauenchor-bubikon.ch

Gabriela Gasser