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Grüningen
13.09.2024

Ärztezentrum – wie weiter?

Die hausärztliche Kapazität in Grüningen ist beschränkt und die Praxisgemeinschaft hat einen Aufnahmestopp.
Die hausärztliche Kapazität in Grüningen ist beschränkt und die Praxisgemeinschaft hat einen Aufnahmestopp. Bild: AdobeStock
Ärzteschaft und Gemeinde sind bemüht, im Dorf eine ausreichende Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Ein Ärztezentrum, wie einmal angedacht, scheint aber in weiter Ferne.

Um sich ein Bild von verschiedenen Gesundheitseinrichtungen in anderen Gemeinden zu machen, haben sich Grüninger Ärztinnen und Ärzte mit Gemeindevertreterinnen auch das Gesundheitszentrum «WilaCare» angeschaut (wir berichteten). Dieses Projekt vor Ort zu sehen und mit den Initianten zu erörtern, sei interessant gewesen. Für eine ähnliche Umsetzung in Grüningen sieht die Ärzteschaft allerdings keine Möglichkeit.

«Die Projektinitianten von WilaCare haben uns umfassend informiert und wir durften vertieft Fragen stellen», sagt Gemeinderätin Susanne Gutknecht. Das Projekt in Wila unterscheide sich allerdings in einigen Punkten von der Grüninger Ausgangslage. Ein Aspekt war die klare Fokussierung auf eine Arztperson. «Wir haben uns aus diesem Grund dagegen entschieden, in Grüningen denselben Weg einzuschlagen.»

Zu wenig Hausärzte

Sowohl Ärzteschaft als auch die Gemeindevertretenden betonen, dass die Gesundheitsversorgung der Grüninger Bevölkerung grundsätzlich weiterhin gewährleistet sei. Allerdings sei die hausärztliche Kapazität beschränkt und die Praxisgemeinschaft habe einen Aufnahmestopp, sodass nicht mehr alle Grüningerinnen und Grüninger ihren Hausarzt oder ihre Hausärztin am Wohnort haben werden.

Sorge ums Spital

In Anbetracht der Spitaldichte des Kantons dürfte die medizinische Versorgung der Bevölkerung im Zürcher Oberland, wie auch immer die Zukunft des Spitals Wetzikon aussehe, weiterhin gegeben sein, betonen die Fachleute. Zudem liege Grüningen inmitten des Einzugsgebiets mehrerer Spitäler. «Dennoch ist es uns ein Anliegen, dass die GZO AG Spital Wetzikon weiterbetrieben werden kann.

Die Aktionärsgemeinden, zu denen auch Grüningen gehört, haben einen Ausschuss gebildet mit dem Ziel, alle möglichen Vorkehrungen zu treffen, damit die Gesundheitsversorgung im Zürcher Oberland bestmöglich gewährleistet bleibt. Im Ausschuss arbeitet auch Gemeindepräsident Carlo Wiedmer intensiv mit», sagt Susanne Gutknecht. Zudem sei der Rettungsdienst Regio 144 sichergestellt, weil dieser von Gesetzes wegen eine kommunale Aufgabe sei und die Gemeinden in die Pflicht nehme.

«Wir sind gespannt, welche Massnahmen, auch unpopulärer Art, die Politiker willens sind zu treffen. Wir erwarten aber auch, dass dem Hausärztemangel endlich mit allen möglichen Mitteln begegnet wird, zum Beispiel mit der baldigen Einführung des Tardoc», sagen die Ärztinnen und Ärzte.

Martina Gradmann, Redaktion Grüninger Post