Erst kürzlich hat der Präsident der Hausärzte vor einem Kollaps der Grundversorgung gewarnt. Man werde bald nicht mehr genügend Ärztinnen und Ärzte haben, um die Bevölkerung zu versorgen. Das betreffe einerseits die Spitäler, andererseits aber vor allem die Praxen, wo auch die Praxisassistent:innen fehlten.
Noch ist es in Grüningen nicht so weit. Im Gegensatz zur städtischen Bevölkerung, die kaum noch auf Hausärzte zählen kann, haben die Grüningerinnen und Grüninger mit Dr. Carina Luzzi Conti, Dr. Andreas Villiger und Dr. Robert Brunner noch immer Hausärzt:innen im Dorf. Sie kennen nicht nur die Kranken-, sondern auch die Familiengeschichte, haben oft schon die Eltern oder die Kinder behandelt und nehmen sich jedem Patienten und jeder Patientin, ob gross oder klein, mit Einfühlungsvermögen an.
Verschiedene Fachgebiete, eine Gemeinschaftspraxis
Robert Brunner ist bereits pensioniert, arbeitet aber noch in einem 50-Prozent-Pensum. Eigentlich möchte er seine Patientinnen und Patienten weitergeben. Das sei aber fast unmöglich, weil es mittlerweile in Grüningen einen Patientenstopp gebe, weiss Johannes Schlegel, Geschäftsleiter der Spitex Grüningen, der eine Studie zur Gesundheitslage gemacht und zahlreiche Gespräche mit Ärzt:innen und Involvierten geführt hat. Auch Brunners Frau Regula, die ihn schon seit Jahren in der Praxis unterstützt, bestätigt, dass sie Patient:innen immer öfter nach Egg überweisen müssten, weil es in Grüningen keinen Platz mehr gebe.