«Manchmal muss ich mitten in der Nacht aufstehen, weil sich so viele Geschichten in meinem Kopf aufstauen und ich diese aufschreiben muss», lacht die 74-jährige Piroska Marczi. Die gebürtige Ungarin wohnt seit 24 Jahren in Grüningen und hat es immer schon geliebt, kurze Märchen, Gedichte und auch Noten für «Zigeunermusik» zu schreiben, wie sie es nennt. Ihr helfe das, sich von traurigen und negativen Gedanken zu lösen.
Seit 51 Jahren in der Schweiz Marczi ist vor 51 Jahren während den Aufständen in Ungarn in die Schweiz geflüchtet. Sie war 23-jährig, allein und auf sich gestellt und konnte schliesslich dank Schweizer Bekannten in der Schweiz Fuss fassen. Sie wurde zuerst in einer Küche angestellt und arbeitete später als Sekretärin beim Schweizerischen Bankverein, bis zu ihrer ersten Schwangerschaft.
Vom Wehrli nach Sattel
Drei Kinder brachte sie zur Welt, wovon eines gesundheitlich stark beeinträchtigt ist und noch heute von Piroska Marczi betreut wird. Von Benglen, wo die Familie zuerst lebte, zogen sie nach Grüningen. Hier, im Wehrli, lebt Marczi noch heute. «Nach meinem Herzinfarkt ist es nicht mehr so einfach. Ich habe Mühe mit dem Gehen und auch der Haushalt ist nicht leicht», sagt sie. Deshalb zieht sie jetzt im Juli nach Sattel zu ihrem Sohn, seiner Frau und den drei Enkelkindern, denen sie jedes Jahr zum Geburtstag ein Gedicht schreibt.
Anstösse für ihre Geschichten geben ihr auch die Kinder. Liebt eines der Enkelkinder Eichhörnchen, schreibt Grossmutter Piroska ein Märchen mit einem Eichhörnchen. Unzählige Märchen für Kinder habe sie schon geschrieben. Manchmal habe sie auch die Märchen der Gebrüder Grimm als Vorlage genommen und etwas Neues daraus gemacht.