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Grüningen
30.06.2023
30.06.2023 22:54 Uhr

Schulhausaufstockung verzögert sich bis in den Herbst

Die Aufstockung des Schulhauses Aussergass 3 verzögert sich.
Die Aufstockung des Schulhauses Aussergass 3 verzögert sich. Bild: Martina Gradmann
Eigentlich hätte der zusätzliche Schulraum auf das Schuljahr 2023/24 zur Verfügung stehen sollen. Jetzt teilt die Gemeinde mit, dass dies erst in den Herbstferien der Fall sein wird.

Es war ein ambitioniertes Projekt. Erst am 27. November 2022 sprach sich die Grüninger Bevölkerung für die Aufstockung des Schulhauses Aussergass 3 aus, die laut Plan auf das Schuljahr 2023/24 hätte fertig sein sollen.

Lieferengpässe und schlechte Witterung

Wie die Gemeinde jetzt in einer Medienmitteilung schreibt, wird dies jetzt nicht der Fall sein. Lieferengpässe bei notwendigen Materialien und die schlechte Witterung im April und Mai, wo die Bauarbeiten für drei Wochen unterbrochen werden mussten, hätten zu dieser Verzögerung geführt. «Durch die einerseits bei der Beschaffung der Materialien entstandenen Verzögerungen und anderseits aufgrund der sehr schlechten Witterung, können die neuen Schulräume nicht wie geplant nach den Sommerferien bereitgestellt werden», schreibt die Gemeinde.

Dass es dennoch keine Schulcontainer benötige, begründet die Gemeinde mit der flexiblen Organisation der Schule und der Umnutzung von diversen Räumen wie die temporäre Umnutzung eines Sitzungszimmer zu einem Schulzimmer. Voraussichtlich in den Herbstferien seien die neuen Schulräume bezugsbereit.

Viel Flexibilität und Goodwill

Die Aufstockung habe viel Flexibilität von allen Beteiligten gefordert, sagt auch Schulpräsidentin Karin Jeber. Schon im Vorfeld habe es Einschränkungen durch die Bauarbeiten gegeben und jetzt seien viele nochmals gefordert, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. «Die Verzögerung war absehbar und wir hatten genug Zeit, alles zu organisieren», betont Schulleiter Thomas Schlegel.

Natürlich habe das viel Flexibilität von den Lehrpersonen gefordert, Zimmerwechsel seien allerdings keine Seltenheit und immer wieder mal nötig. «Die Räume werden jetzt bis an die Kapazitätsgrenzen genutzt und wir haben momentan keine Gruppenräume und kein Sitzungszimmer verfügbar. Weil es sich nur um eine Zeitspanne von rund sieben Wochen handelt, ist das vertretbar», sagt der Schulleiter.

Die Aufstockung sei zwingend nötig, um den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen, denn es brauche neben den Schulräumen auch Räume für Handarbeit/Werken sowie für Sozial- und Heilpädagogen. «Schulraumplanung ist immer sehr prognostisch und schwieriger als eine Wetterprognose», so Schlegel.

Verzögerungen in der ganzen Baubranche

Wie die Gemeinde schreibt, habe sich im Rahmen der öffentlichen Ausschreibung vor allem die fristgerechte Beschaffung der Fenster als sehr herausfordernd gezeigt. Das bestätigt auch die Grüninger Architektin Gabriele Frei: «Gerade bei den Fenstern gibt es momentan überall Verzögerungen. Firmeninhaber haben mir berichtet, dass sie so etwas noch nie erlebt hätten.»

Auch die Holzbauer seien überlastet, was die Bautätigkeit schwierig mache. Ganz neu sei diese Thematik allerdings nicht und müsse seit Corona vermehrt in Projekte miteinbezogen werden. Es habe die Hoffnung bestanden, dass sich bei einem optimalen Bauverlauf gewisse Verzögerungen aufholen liessen, schreibt die Gemeinde, was aufgrund der schlechten Witterung dann aber nicht mehr der Fall war.

Zusammen nach Lösungen suchen

Man sei frühzeitig über die Verzögerung informiert worden, bestätigt auch die Mittelstufen-Lehrerin Sarah Lütolf. «Es war früh absehbar, dass die geplanten Schulräume nach den Sommerferien nicht zur Verfügung stehen würden, die Schulleitung hat hier sehr gut informiert und macht alles, was nötig ist.» Sie fände die jetzige Zwischenlösung gut und das umgenutzte Sitzungszimmer sei auch schon sehr schön eingerichtet worden. Sicher gebe es die eine oder andere Lehrperson, die mehr gefordert sei, aber eigentlich würden alle gut zusammenarbeiten.

Nicht ganz so gut über den Schulzimmerwechsel informiert fühlen sich einige Eltern, andere begrüssen jedoch die Kreativität der Lehrpersonen. «Der Wechsel in das Sitzungszimmer ist ja etwas Spezielles und wird von den meistern Schülerinnen und Schülern gut aufgenommen», sagt die Mutter eines betroffenen Schülers. Doch auch sie hofft, dass nach den Herbstferien alles wieder in geregelten Bahnen verläuft. 

Martina Gradmann