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Grüningen
24.04.2023
25.04.2023 07:44 Uhr

«Die ZAV Recycling AG lässt sich durch nichts beeindrucken»

Sie planen immer wieder Aktionen: Susanna Jenny mit Beat Hofmann (links) und Alois Iten.
Sie planen immer wieder Aktionen: Susanna Jenny mit Beat Hofmann (links) und Alois Iten. Bild: Martina Gradmann
Unbeirrbar hält die ZAV Recycling AG an ihren Deponieplänen fest und hat den entsprechenden Gestaltungsplan eingereicht. Dass die ZAV vorwärts macht, verwundert Deponie-Gegnerin Susanna Jenny nicht.

Vergangene Woche hat die ZAV Recycling AG bekanntgegeben, dass sie den Gestaltungsplan für die Deponie im Tägernauerholz eingereicht habe.

Auf Nachfrage von Zürioberland24 äussert sich die ehemalige Gemeindepräsidentin und Deponie-Gegnerin Susanna Jenny wie folgt: «Dass die ZAV Recycling AG am Erstellen eines Gestaltungsplanes ist, war klar und so von der ZAV Recycling AG auch kommuniziert. Dass der Gestaltungsplan aber bereits jetzt eingereicht wurde, verwundert schon ein bisschen und zeigt einmal mehr: Die ZAV Recycling AG bleibt seit ihrer Gründung stur mit ihren verfolgten Plänen, eine Deponie mitten in unserem, dem grössten Wald im oberen Glatttal, zu verwirklichen. Das Vorhaben ist von langer Hand vorbereitet. Weder Zeitgeist, Klimawandel noch Widerstand aus der Bevölkerung werden dabei beachtet.»

ZAV lässt sich nicht beeindrucken 

Die ZAV Recycling AG lasse sich auch von einem Bundesgerichtsurteil weder beeindrucken noch innehalten und gehe damit das Risiko ein, durch unangepasstes Planen an der Realität vorbei, grosse Mengen Geld, «erwirtschaftet aus Abfallgebühren und bezahlt von uns», zu verschleudern. Sie drohe sogar, dass die Abfallgebühren eventuell erhöht werden müssen, wenn nicht ihr Wille geschehe.  

Dass das Abfallgeschäft eine Goldgrube sei, könne an vielen Beispielen anschaulich gezeigt werden. Schön dabei sei, dass in den meisten Fällen nebst Ökonomie auch Ökologie grosse Beachtung erfahre. «Dies ist für uns wichtig und auch richtig. Die ZAV Recycling AG macht dabei anerkennenswerterweise gute Arbeit, wie viele andere Betriebe in dieser Branche auch. Dass die ZAV Recycling AG jetzt aber so weit gehen will, einen Wald zu zerstören und dabei rein ökonomische Argumente als ökologische verkaufen will wie kurzer Fahrtweg der zu deponierenden Schlacke, ist äusserst stossend und rechtfertigt die Rodung eines Waldes nicht.»

«Die Baudirektion muss ihre Hausaufgaben machen»

«Wir vertrauen auf eine unabhängige, sachbezogene Gesamtbeurteilung des Gestaltungsplanes Deponie Tägernauerholz durch die Baudirektion. Wir erwarten, dass die Baudirektion die vom Bundesgericht auferlegten Hausaufgaben vor der Gesamtbeurteilung dieses Gestaltungsplanes erledigt. Werden diese zwei Grundlagen erfüllt, werden wir noch jahrzehntelang das Tägernauerholz als wunderschönen grossen Wald geniessen können.»

Martina Gradmann