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Leserbrief
Kanton
23.04.2023
24.04.2023 15:55 Uhr

Deponie Tägernauer Holz – auch mit grünem Mäntelchen nicht bewilligungsfähig

Bild: Martina Gradmann
Susanna Jenny, ehemalige Gemeindepräsidentin Grüningen, ist der Meinung, dass die geplante Schlackendeponie im Tägernauer Holz die Voraussetzung für eine Rodungsbewilligung nicht erfüllt. Ein Leserbrief.

Die ZAV Recycling AG hat den Gestaltungsplan betreffend Deponie Tägernauer Holz eingereicht. Wenn man den Ausführungen der ZAV Recycling AG glauben mag, soll die geplante Schlackendeponie im Tägernauer Holz klein und rundum ökologisch werden. Fakt bleibt aber: Sie erfüllt die Voraussetzung für eine Rodungsbewilligung nicht, und daher fehlt dem schönen Projekt das Fundament!

Nachweis fehlt

Die Deponie soll der Ablagerung von aufbereiteter KVA-Schlacke aus dem ganzen Kanton dienen. Der Standort Tägernauer Holz wurde aber seinerzeit nur für die Region Pfannenstiel-Oberland evaluiert und darauf basierend im Richtplan festgesetzt. Das heisst, es fehlt der Nachweis, dass über den ganzen Kanton betrachtet kein gleichwertiger Standort ausserhalb von Waldareal zu finden ist. Nur unter dieser Bedingung darf eine Rodungsbewilligung erteilt werden. Ökonomische Argumente für die Beanspruchung von Waldfläche haben dabei keinerlei Stellenwert.

Transparente und neue Standortevaluation

Jetzt ist die vom Kanton versprochene "Gesamtschau" entscheidend. Sie muss sich dabei auf eine von Bundesgericht geforderten transparenten und neuen Standortevaluation über den ganzen Kanton abstützen und darf nicht, wie bis jetzt immer noch bei den Deponien gehandhabt, auf der veralteten regionalen Deponieplanung basieren, die wortwörtlich aus dem letzten Jahrhundert stammt.

Bevölkerung und Standortgemeinden werden sich darum auch weiterhin mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen dieses DepoNie Projekt wehren. Denn wenn etwas bei dieser Planung sicher ist: einmal gebaut, kommt anschliessend die Erweiterung der Deponie so sicher wie das Amen in der Kirche! Denn ist das Tägernauer Holz erst einmal ruiniert, erweitert sich die Deponie ganz ungeniert.

Susanna Jenny (ehem. Gemeindepräsidentin Grüningen)

Susanna Jenny