Historiker und Musiker Andrea Schmid als Gastgeber begrüsste das Publikum und knüpfte an die vergangene «Revisiting Hans Georg Nägeli ». Mit seinem Gast, Prof. Dr. Inga Mai Groote vom Musikwissenschaftliches Institut der Universität Zürich, diskutierten sie seinen Werdegang im Bereich Leihbibliothek und Musikverlag.
Kleiner Musikhandel
Im Gespräch erfuhren die Zuschauenden über Nägelis zweiten Start in Zürich im Jahr 1791. Da er von Haus aus nicht genügend vermögend war, sei es ihm in seinen jungen Jahren nicht möglich gewesen, ein eigenes Instrument und Musikalien anzuschaffen.
Damit Nägeli sich mit seinem Herzensthema, der Musik, weiterhin intensiv beschäftigen konnte, gründete er mit Hilfe von Musikgönnern einen kleinen Musikhandel verbunden mit einer Leihbibliothek.
Musikgönner als wichtige Wegbegleiter
Seine damaligen Musikgönner waren insbesondere der damalige Wollfabrikant Nüscheler und der hessische Pianist David Brünings. Die Bedeutung von Brünings im früheren Leben Nägelis sei gross gewesen, erzählte Groote. Er war der Klavier- und Kompositionslehrer des jungen Zürcher und machte ihm Werke von Gluck, Abraham, Schulz und möglicherweise auch von Johann Sebastian Bach bekannt. Auch beriet er Nägeli bei praktischen Fragen zur Geschäftseröffnung.