Die politische Macht und die Medienmacht: Das ist in gewissen Ländern ein Sumpf. Zu diesen Ländern gehört leider auch die Schweiz. Marc Walder, der Chef des Medienkonzerns Ringier, hat es persönlich angekündigt: «Wir wollen die Regierung unterstützen durch unsere mediale Berichterstattung», sagte er in einem von mir an Silvester vor einem Jahr im «Nebelspalter» publizierten Video.
Wie diese Unterstützung konkret aussah, zeigen Enthüllungen der «Schweiz am Wochenende». Es gab «über 180 Kommunikationsvorgänge» zwischen Walder und Peter Lauener, dem damaligen Kommunikationschef von Bundesrat Alain Berset (SP). Auch mit diesem tauschte sich Walder aus.
Regierungspropaganda statt Journalismus
Den Leserinnen und Lesern fiel es schon lange auf: Ringier («Blick», «Sonntags-Blick», «Schweizer Illustrierte») hat sich zum Megafon der staatlichen Massnahmenpolitik gemacht. Was die Redaktionen zum Besten gaben, war oft kein Journalismus, sondern Regierungspropaganda. Trotzig behauptet nun Chefredaktor Christian Dorer: «Niemand beeinflusst Blick». Es gab nur einen beinahe automatischen Informationsaustausch.