Mit einer neu gegründeten "Interessengemeinschaft Pro Kulturland" wollen betroffene Landwirte auf ihre Anliegen aufmerksam machen, wie aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervorgeht.
Die Landwirte wehren sich dagegen, dass 1300 Hektar Ackerland der Nahrungsmittelproduktion entzogen werden sollen. Dabei handelt es sich um so genannte Prioritäre Potentialflächen für Feuchtgebiete.
Der Zürcher Bauernverband hat das im Frühling 2021 angekündigte Projekt des Kantons für mehr Moorgebiete grundsätzlich gutgeheissen. Bei der konkreten Umsetzung müssten aber faire Lösungen gefunden werden, hiess es damals.
Entschädigungsfragen noch offen
Das ist in der Zwischenzeit nach Ansicht der Landwirte offenbar nicht passiert. Im Gegenteil, die kantonale Verwaltung ignoriere sogar ihre früher gemachten Versprechen, heisst es in der Mitteilung. In Aussicht gestellt worden seien unter anderem Freiwilligkeit sowie individuelle Speziallösungen bei starker Betroffenheit einzelner Betriebe. Auch Entschädigungsfragen bei Vernässungen seien bis heute ungeklärt.
Die zuständige Baudirektion des Kantons Zürich hat zu den Vorwürfen bis am Donnerstagnachmittag noch keine Stellung bezogen.
Die IG Pro Kulturland will nun als erstes eine Plakatkampagne starten, um die Bevölkerung auf Ackerflächen hinzuweisen, die vernässt werden sollen.
Bei dem Projekt für mehr Moorgebiete geht es darum, einst mittels Drainage trocken gelegte Flächen wieder zu Feuchtgebieten werden zu lassen. Grössere, zusammenhängende Feuchtgebiete sind wichtig für die Biodiversität.