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Grüningen
30.06.2022

Singend auf andere Gedanken kommen

Singen macht glücklich, Singen macht froh.
Singen macht glücklich, Singen macht froh. Bild: Martina Gradmann
Statt sich zu ärgern und rumzubrüllen, sollte man lieber ein Lied anstimmen. Denn Singen befreit, ist gesund und ist für Sängerinnen und Sänger wie die Luft zum Atmen, auch wenn man nicht immer den richtigen Ton trifft.

Nicole Hiesmayr singt, wann immer sie ein Lied hört, das sie kennt. Die Grüningerin singt nicht nur in einem Gospelchor und dem Küsnachter Kirchenchor Cantus, sie ist auch Mitglied der Swiss Gospel Singers. «Singen befreit Körper und Geist», sagt sie. Man lerne durch das Singen die richtige Atemtechnik, um die Luft durch den ganzen Körper fliessen zu lassen, damit die Töne voll erzeugt werden. «Beim Singen kann man den Alltag vergessen, und wenn man die Texte mit den entsprechenden Emotionen füllt, macht das richtig glücklich.»

Mit Singen Freude bereiten

Jodeln und Juchzen, das mache einfach Freude, bestätigt auch Patrick Hess, Präsident des Grüninger Jodelclubs Bärgblueme. Singen bringe einen auf andere Gedanken und man lerne durch richtiges Atmen den Ton zu halten. Er weiss: Singen stärkt das Gemeinschaftsgefühl, schult das Gehör und erhöht die Körperspannung. «Das Singen im Jodelclub ist besonders schön, weil wir alle mit Freude singen, Freude bereiten wollen und das gesellige Zusammensein lieben.»

Unlängst hat sich der Jodelclub vom professionellen Musiker Beat Hofmann Singtechniken zeigen lassen, was für alle ein Highlight war. Auch für gemeinsame Auftritte mit anderen Künstler:innen und anderen Musikstilen lassen sich die Jodler begeistern. Im Vordergrund stünden dabei immer der Spass und die Freude.

Singen macht glücklich

«Wenn nach dem Üben des eigenen Stimmregisters zuhause dann in der Probe die Stimmen des gesamten Chors erklingen, ist das grossartig.  Dann werden ganz automatisch Glückshormone ausgeschüttet», weiss Hiesmayr.

Die Chorsängerin möchte diese Glücksgefühle nicht mehr missen, auch wenn die vielen Proben manchmal auch Stress bedeuten. Musik sei für sie wie die Luft zum Atmen. «Die eigene Stimme ist doch das schönste Instrument, weil man es immer dabeihat.»

Singen ist gesund

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen es: Wer singt, stärkt seine Gesundheit. Denn beim Singen werden Endorphin, Serotonin und Dopamin freigesetzt und gleichzeitig Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin abgebaut.

Die erhöhte Konzentration dieser Botenstoffe wirkt sich positiv auf die Immunfunktion und vor allem auf das Glücksgefühl aus. Schon nach dreissig Minuten Singen produziert das Gehirn Oxytocin und verbessert damit den Gefühlszustand erheblich. Um den Kreislauf in Schwung zu bringen, reichen schon 15 Minuten Singen und der Körper erhält zudem mehr Sauerstoff.

Beim Singen werden ausserdem ungefähr 100 Muskeln vom Kehlkopf bis zum Bauch beansprucht.

Dieser Artikel ist in der 'Grüninger Post' vom 1. Juli mit Fokus-Thema "gesund" erschienen. Das Magazin kann als E-Paper online gelesen werden.

Martina Gradmann