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Grüningen
13.03.2022

Gemeindewahlen: «Wir haben jetzt die Qual der Wahl»

Bild: Martina Gradmann
Die Monatsgesellschaft hatte am 10. März zur Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat Grüningen geladen. Fragen wurden von den Anwesenden kaum gestellt.

Es war eine verpasste Chance. Alle vier Jahre stellen sich der aktuelle Gemeinderat und die neuen Kandidatinnen und Kandidaten den Fragen der Bevölkerung, welche dieses Mal aber nicht gestellt wurden.

Es sei die Aufgabe der Monatsgesellschaft, die Grüninger Stimmberechtigten über die wichtigsten parteiübergreifenden Anlässe in der Gemeinde zu informieren, erklärte Conrad Meyer, Präsident der Monatsgesellschaft, zu Beginn. Da sich nur für den Gemeinderat mehr Kandidierende als zu vergebende Sitze zur Verfügung stellten, beschränke man sich mit der Vorstellung und Fragerunde auf die Gemeinderats-Kandidaturen.

Ziemlich trivial

Während sich diese also vorstellten und die Bisherigen die gute Zusammenarbeit im Gremium betonten und den Wunsch, dass ihre bisherigen Projekte weiterverfolgt werden, hörten die Anwesenden bei den neuen Anwärtern wohl ein bisschen genauer hin.

Florian Fischer hob hervor, dass er sein Knowhow als Verwaltungsangestellter für Grüningen einsetzen wolle und er mit seiner Kandidatur für Toleranz, Akzeptanz und Respekt stehe. Walter Moser dagegen beschrieb sich als guten Zuhörer, der mitarbeiten, analysieren und auch führen könne. Und während Fischer vor allem bei der Umsetzung der Einheitsgemeinde mithelfen will, setzt sich Moser für nachhaltige Energie, gesunde Finanzen und gute Bedingungen für das Gewerbe ein.

Die jüngste Gemeinderats-Kandidatin fehlte

Gerne hätten wohl viele der Anwesenden der jungen Gemeinderatskandidatin Julia Iten Fragen gestellt. Wegen eines positiven Corona-Tests konnte sie, zum Bedauern von vielen, allerdings nicht anwesend sein.

Einzige Frage an die Kandidierenden ging an Martha Eichenberger, die sich neu für die Schulpflege hat aufstellen lassen. Was sie genau mit "effektiven Unterricht" meine, wollte eine Anwesende wissen. Eichenberger erklärte ein bisschen kryptisch: Ein Bindeglied zwischen Lehrer:innen, Schüler:innen und Eltern.

Vom Podium herab

«Wir haben jetzt die Qual der Wahl», meldete sich Beat Hofmann, Präsident der IG-Stedli und wollte von den neuen Kandidaten wissen, ob es denn gewisse Vorlieben für ein Ressort gebe. Die Konstituierungs-Sitzung würde erst nach der Wahl stattfinden, erklärte Gemeindepräsident Carlo Wiedmer. Durch ein Einsitz der Schulpflege in den Gemeinderat mussten die Ressorts allerdings neu aufgeteilt werden, wobei die Bisherigen wohl ihre Ressorts behalten wollen.

Während Moser sich für die Finanzen und Liegenschaften interessiert, möchte Fischer seine Erfahrung in das Ressort Hochbau und Liegenschaften einbringen.

Vielleicht lag es daran, dass die Kandidierenden distanziert hinter Tischen auf dem Podium sassen, dass an diesem Abend kein wirklicher Dialog stattfand. Weil weitere Fragen ausblieben und auch der Moderator nicht weiter nachfragte, schloss dieser die Vorstellung und lud zu einem Umtrunk. Vielleicht kam es ja da noch zu einem spannenden Austausch.

Martina Gradmann