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Sport
08.11.2021
08.11.2021 15:14 Uhr

Erfolgreicher Swiss Ice Hockey Day beim EHC Wetzikon

Versammlung und weitere Infos von Nicolas Marzan. Danach wird wieder gespielt.
Versammlung und weitere Infos von Nicolas Marzan. Danach wird wieder gespielt. Bild: Mike Widmer
Nach einer Pause aufgrund der Corona-Pandemie ist der nationale «Swiss Ice Hockey Day» mit einer neuen Ausgabe 2021 zurück und machte mitunter Halt beim EHC Wetzikon. Zürioberland24-Korrespondent Mike Widmer war auf Stimmen- und Impressionsfang und erfuhr auch die ein oder andere Anekdote.

Es war schon sehr kalt an diesem Sonntagmorgen und brauchte etwas Überwindung, aufzustehen. Aber als ich meine Schlittschuhe anhatte und in der Halle des EHC Wetzikon auf dem Eis stand, war es wieder einer dieser Momente, in denen man als Hockey-Begeisterter alles vergisst. Die Stimmung war aufheiternd, und es roch überall nach Hockey.

Trotz Kälte ein warmer Empfang

Empfangen wurde ich von Luzi Schneider, EHCW-Spieler und Nachwuchschef beim EHCW. Es ist ihm anzusehen, wie sehr er in seiner Doppelrolle aufgeht. Mit viel Engagement und Freude ist er dabei und scherzt auch gerne mal kurz mit seinen Kollegen vom aktuellen Kader des EHC Wetzikon, herum. Er erklärt mir auch sogleich, was es mit dem «Swiss Ice Hockey Day» auf sich hat.

Nachwuchsförderung und den Sport näherbringen

Der «Swiss Ice Hockey Day» wird jeweils vom Schweizer Eishockeyverband ausgeschrieben. Jeder Club, der teilnehmen möchte, darf sich bewerben. Der Event findet an 80 Standorten in der ganzen Schweiz statt und ist gespickt mit Spieler*innen aus den diversen Profi- und Amateurligen der Schweiz. Ihre Aufgabe ist es, auf Neuinteressierte und den Nachwuchs einzugehen, mit ihnen zu spielen und ihnen Tipps zu geben. Zudem sei es wichtig, an diesem Tag die Kinder – ob Mädchen oder Junge – fürs Hockey zu begeistern, meint Luzi.

Odin kann nicht mehr

Als ich da so mit Luzi an der Bande redete, kam Odin Neuenschwander vorbei und monierte, dass er langsam nicht mehr könne und er eine kurze Pause brauche. Er stand zu diesem Zeitpunkt bereits seit einer Stunde ohne Unterbrechung im Tor. Sogleich kam Lars Mathis, Stürmer des EHCW, und meinte, dass er wieder ins Tor zurück und nicht so faul rumstehen solle. Es brach kurzes Lachen in der Runde aus, und Odin konterte den Spruch gekonnt. Dies war für mich ein Sinnbild der lockeren Stimmung und Atmosphäre, die an diesem Tag herrschte.

Odin Neuenschwander braucht eine Pause. Bild: Mike Widmer

Hockey-Profis und Schiedsrichter anwesend

Als ich so meine Runden auf dem Eis drehte, traf ich einige Spieler*innen an. Bei Jeremy Wick, ein Schweiz-kanadischer Profispieler von den Rapperswil-Jona Lakers, angekommen, fragte ich ihn, was er vom Setting heute halte. Er sagte mir, dass es schon sein fünfter «Swiss Ice Hockey Day» sei und er immer wieder fasziniert davon sei, wie gut sich die Stockkontrolle bei den jungen Spielerinnen und Spielern über die Jahre verbessert habe. In dem Alter sei er nicht so gut gewesen, verriet er mir. In Kanada gäbe es zudem nichts Vergleichbares auf nationaler Ebene. Es mache ihm sehr viel Spass mit dem Nachwuchs zu spielen und diesen auch etwas herauszufordern.

Jeremy Wick von den SCRJ Lakers. Bild: Mike Widmer

Hockey-Frauen-Power

Die Swiss Women’s League war mit Tereza Lahova von den Thurgau Indien Ladies vertreten. Auch sie zeigte sich beeindruckt von der Kontrolle, welche sich einige der Nachwuchsspieler*innen bereits angeeignet haben, und findet es cool, mit Kindern zu trainieren. Sie selbst hat mit Eishockey angefangen, weil ihr Bruder ebenfalls aktiver Spieler ist.

  • Tereza Lahova von den Thurgau Indien Ladies. Bild: Mike Widmer
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  • Tereza Lahova in Aktion. Sie versenkte den Puck eiskalt. Bild: Mike Widmer
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Es braucht auch Schiedsrichter-Nachwuchs

Ich ergriff die Chance, mit meinem Kollegen Peter Gäumann – dem einzigen anwesenden Schiedsrichter aus der Swiss League – zu sprechen. Er bestätigte, was ich als 4.-Liga-Schiedsrichter aktuell auch zu spüren bekomme: Es braucht im Schiedsrichterwesen dringend Nachwuchs. Nebst den kleinen Regelkunde-Lektionen, die er zwischendurch gab, stand er aber trotz seiner aktuellen Verletzung auf dem Eis, nahm sogar den Stock in die Hand und spielte mit dem anwesenden Nachwuchs.

  • Reges Treiben in der Eishalle Wetzikon. Bild: Mike Widmer
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  • Peter Gäumann ausnahmsweise mal mit Handschuhen und Stock. Bild: Mike Widmer
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Ein angehender Profi

An der Bande wurde ich auf die Eltern von Sandro aufmerksam. Für sie und ihren Sohn sei dieser Tag ein besonderes Erlebnis. Er selbst spielt auch im Nachwuchs des EHC Wetzikon und hat einfach nur Freude am Spiel.

Zum Abschluss stand mir der junge Casper Muggensturm vom EHCW-Nachwuchs Rede und Antwort. Er selbst spielt U13-Top und -Elite. Er hat es vor allem auf Odin Neuenschwander abgesehen und fand es cool, auf ihn zu schiessen. Ich fragte ihn, ob er schuld sei, dass Odin vorhin eine Pause brauchte. Er lachte verlegen und meinte, dass das schon sein könne. Dann verriet er mir noch, dass er Profi-Spieler werden möchte, wenn er mal gross ist. Ich denke, wenn er schon den Odin ins Schwitzen bringt, schafft er sicher auch das! Also, liebe Scouts, merkt euch diesen Namen!

Das Treiben ging noch etwas weiter, als ich mich zum Abschluss bei Luzi bedankte und mit einem Rucksack an Geschichten und einem Lachen im Gesicht nach Hause ging.

Mike Widmer