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Gossau ZH
17.10.2021
30.11.2021 11:41 Uhr

Pflegeinitiative: Jörg Kündig zu Gast in der SRF-Arena

Jörg Kündig, VR-Präsident GZO Spital Wetzikon, in der Arena-Sendung vom 15. Oktober.
Jörg Kündig, VR-Präsident GZO Spital Wetzikon, in der Arena-Sendung vom 15. Oktober. Bild: Screenshot SRF Arena
Der Verwaltungsratspräsident des GZO Spital Wetzikon war zu Gast in der SRF-Sendung Arena.

Am vergangenen Freitag, 15. Oktober 2021, ging es in der Politsendung "Arena" des Schweizer Fernsehen um die Pflegeinitiative, über die das Schweizer Stimmvolk am 28. November 2021 abstimmen wird. Zu Gast war auch der Verwaltungsratspräsident des GZO Spital Wetzikon, Kantonsrat und Gemeindepräsident von Gossau ZH, Jörg Kündig.

«Die Initiative löst keine Probleme. Die Löhne im Pflegeberuf sind gut»

Jörg Kündig wird eingangs der Sendung wie folgt zitiert: «Die Löhne im Pflegeberuf sind gut. Die Initiative löst keine Probleme. Das kann höchstens der indirekte Gegenvorschlag.» Weitere Aussagen von Jörg Kündig während der Sendung:

«Die Belastungssituaton ist unbestritten.»

«Die Grundproblematik ist das Mengengerüst. Die Frage ist, wie können wir dieses Mengengerüst verbessern. Die Salärsituation ist der falsche Ansatz. Es gibt andere Elemente, die ganz wichtig sind.»

«Ein Thema, das hier untergeht, ist die Nachwuchsgenerierung. Der Nachwuchs wächst nicht auf den Bäumen.»

«Dass wir zuwenig Personal im Pflegebereich haben, ist klar. Das ist auch der Grund, warum wir auf den Gegenvorschlag einen so breiten Konsens erzielen konnten.»

«Wenn es in der Verfassung steht, ist es wunderbar. Aber am Schluss, vor Ort, habe ich im Spital Wetzikon keine Person mehr. Sondern die muss man ausbilden, und das hat nichts zu tun mit der Verfassung.»

«Im Gegenvorschlag, der vorliegt, hat man massiv Mittel gesprochen, um die Ausbildung zu fördern. Das sollte schneller greifen als jetzt in der Verfassung einen Artikel zu verankern.»

«Die Initiative, welche die Verfassung anspricht, greift zu kurz. Der Weg in der Verfassung ist nicht der richtige Ansatz.»

«Wenn wir über Geld im 'System Spital' sprechen, dann sollte man auch die nötigen Voraussetzungen schaffen, was die tarifliche Situation anbelangt. Das ist das Zentrale. Da spüre ich keine Bereitschaft, zumindest nicht von den Befürwortern der Initiative.»

Die ganze Sendung mit allen Teilnehmenden kannst du hier nachsehen.

Über die Pflegeinitiative

Die Initiative verlangt, dass Bund und Kantone die Pflege fördern. Es soll genügend diplomierte Pflegefachpersonen geben, und in der Pflege tätige Personen sollen entsprechend ihrer Ausbildung und ihren Kompetenzen eingesetzt werden. Auch verlangt die Initiative, dass der Bund die Arbeitsbedingungen regelt und für eine angemessene Abgeltung sorgt. Ausserdem sollen Pflegefachpersonen gewisse Leistungen direkt zulasten der Krankenkasse abrechnen können.

Bundesrat und Parlament geht die Initiative zu weit. Sie stellen ihr einen indirekten Gegenvorschlag gegenüber: Die Aus- und Weiterbildung soll während acht Jahren mit bis zu einer Milliarde Franken gefördert werden. Pflegefachpersonen sollen gewisse Leistungen direkt abrechnen können, wobei ein Kontrollmechanismus verhindern soll, dass dadurch die Gesundheitskosten und die Krankenkassenprämien steigen. Der Gegenvorschlag tritt in Kraft, wenn die Initiative abgelehnt und das Referendum nicht ergriffen wird.

Nationalrat und Ständerat lehnen die Initiative ab.

www.pflegeinitiative.ch

Barbara Tudor
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