Selbst Fungizide brachten nichts
Eigentlich hatte der Juckerhof sein Getreide dieses Jahr komplett ohne Fungizide produzieren wollen und es nur mit Komposttee-Behandlungen versucht. Doch wie sich schon im Juni abzeichnete, habe das beim Hartweizen leider nicht ausgereicht, weshalb man beschloss, doch noch eine Notbehandlung mit Fungiziden vorzunehmen. «Doch die Anwendung kam zu spät, als dass sie noch einen wesentlichen Einfluss gehabt hätte.»
Hätte man früh genug mit Pflanzenschutzmitteln eingegriffen, hätte es wohl nicht ganz so trostlos ausgesehen. «Es scheint paradox, aber hier produziert für einmal die Natur selbst ein Gift». Denn laut agroscope.ch können Fusarien Leber- und Nierenschädigungen, Beeinträchtigungen des Immunsystems, Haut- und Schleimhautschäden oder hormonelle Wirkungen wie Fruchtbarkeitsstörungen hervorrufen. Manche Mykotoxine seien sogar krebserregend und können Erbschäden hervorrufen. «Das relativiert den Einsatz von Fungiziden doch etwas», findet Juckerhof.
«Natürlich soll man nicht blind Chemie auf den Acker schmeissen. Aber wenn man die Wahl hat, die Ernte verbrennen zu müssen oder rechtzeitig wohldosiert nachzuhelfen – Was tut man dann?» Das zeige, dass es eben nicht nur schwarz-weiss gebe im Bereich Pflanzenschutz. Das Spritzen sei manchmal einfach nötig, um die Ernte zu retten.