Kevin Aebi absolviert gerade seine Matura. In seiner Freizeit dreht sich beim 16-Jährigen aber alles um Geschwindigkeit. Als Nachwuchsfahrer in der SimRacing Profiliga konnte er bereits Erfolge feiern. Seit kurzem trifft man ihn auch auf echten Rennstrecken an. Wir haben den zielstrebigen Kevin zum Gespräch getroffen, um mehr über seine Leidenschaft und seine Ziele im Autorennsport zu erfahren.
Zürioberland24: Kevin, du bist ein begeisterter Autorennfahrer. Auf welcher Rennstrecke trifft man dich an?
Bei mir zu Hause im Zimmer und gleichzeitig überall auf der Welt (lacht).
Das musst du mir genauer erklären…
Ich fahre zurzeit hauptsächlich SimRacing Serien. Das heisst, ich sitze in meinem Simulationsauto und fahre am Bildschirm. Das ist allerdings viel realistischer, als es klingt.
Was muss man sich darunter vorstellen?
Beim SimRacing geht es darum, den echten Automobilsport möglichst detailgetreu zu simulieren. Dies geschieht in einem sogenannten Renn-Simulator, bestehend aus einem Fahrzeug und einem Bildschirm mit Rennsoftware.
Du sitzt also in einem nachgebauten Auto und fährst auf einer virtuellen Strecke.
Genau. Es ist allerdings etwas mehr als das. Das virtuelle Auto ist genau gleich aufgebaut wie ein echtes Fahrzeug. Auch das Feeling für den Fahrer wird so nah wie möglich an ein echtes Rennen nachgestellt. Muss man zum Beispiel stark bremsen, zieht sich die Sicherheitsgurte zurück. Oder touchiert man eine Bande, sind die Vibrationen am Lenkrad und in der Pedalerie zu spüren. Bei einem Unfall muss man ebenfalls einen Boxenstopp einbauen, um allfällige Schäden zu reparieren. Das geschieht alles in Echtzeit.
Fährst du auch Rennen gegen andere?
Klar, um das geht es hauptsächlich. Allerdings muss man sich für diese Rennen qualifizieren. Ich bin seit 2018 bei «Racing Unleashed» dabei, einer internationalen Rennserie. Dort trainiere ich und fahre regelmässig Rennen.
Kann dort jeder mitmachen?
Grundsätzlich schon. Man startet in der Amateurliga und hat dann die Möglichkeit, durch einen Vertrag mit «Racing Unleashed» in die Profiliga aufzusteigen. Ich habe es in diesem Jahr in die Profiliga geschafft. Um an einem Rennen teilnehmen zu können, muss ich mich für einen der 21 Startplätze qualifizieren.
Ein Rennen im Simulator stelle ich mir einsam vor. Fehlt da nicht das Publikum?
Die Rennen werden von TV-Sendern live auf Kanäle wie YouTube und Twitch übertragen, wo die Zuschauer das Rennen live mitverfolgen können. Das sind teilweise über 50’000 Leute. Auch gibt es direkt nach dem Rennen Live-Interviews mit den Fahrern. Ich bin also nicht alleine (schmunzelt).