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25.05.2021
25.05.2021 18:26 Uhr

Aktion «rauchfreie Spielplätze» im Zürcher Oberland gestartet

Beispiel Uster: Das Wanderplakat «rauchfreie Spielplätze» wechselt alle zwei Wochen den Standort.
Beispiel Uster: Das Wanderplakat «rauchfreie Spielplätze» wechselt alle zwei Wochen den Standort. Bild: Suchtpräventionsstelle Zürcher Oberland
Mit dem Projekt «rauchfreie Spielplätze» soll der freiwillige Rauchverzicht auf Spielplätzen gefördert werden. Bereits 7 Gemeinden in der Region machen mit. Aber es sollen noch mehr werden.

Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai 2021 macht die Suchtpräventionsstelle Zürcher Oberland (SPZO) auf das Projekt «rauchfreie Spielplätze» aufmerksam, welches seit einigen Wochen in mehreren Gemeinden des Zürcher Oberlandes umgesetzt wird. Sie fördern mit Hinweistafeln den freiwilligen Rauchverzicht auf Spielplätzen.

Recht auf saubere Spielplätze

Kinder sollen sich auf den Spielplätzen frei bewegen können ohne die Gefahr von unachtsam weggeworfenen Zigarettenstummeln. Die Hinweistafeln «Danke, dass Sie hier nicht rauchen» fördern ausserdem die Vorbildrolle aller Rauchenden, einschliesslich der rauchenden Eltern, und reduzieren das Risiko des Passivrauchens. Vielen ist nicht bewusst, dass Passivrauchen auch im Freien schädlich ist. «Mir ist aufgefallen, dass einige Mütter und Väter auf dem Spielplatz nur noch am Handy sind und rauchen. Wir möchten auf das Thema aufmerksam machen. Die rauchfreien Spielplätze sind eine gute Sache», sagt Verena Hubmann, Vorsteherin Gesellschaft, Gemeinderätin Fehraltorf.

Zigarettenstummel auf Spielplätzen sind gefährlich

Zigarettenstummel enthalten verschiedene giftige und krebserzeugende Substanzen. Werden sie auf Spielplätzen weggeworfen, sind sie nicht bloss ein Problem für Tiere und Umwelt, sondern gefährden die Gesundheit von Babys und Kleinkindern, schreibt die Suchtpräventionsstelle weiter. In den Mund nehmen oder hinunterschlucken kann zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall führen. Wegen Zigarettenunfällen erhielt Tox Suisse im Jahr 2019 rund 261 Anfragen von Eltern von Kindern unter sechs Jahren (www.toxinfo.ch).

Achtloses wegwerfen kostet

Mindestens jede dritte Zigarette weltweit wird nach dem Rauchen auf dem Boden entsorgt. Dank der Sensibilisierung auf Spielplätzen nicht zu rauchen, wird auch ein Beitrag zu weniger Abfall und zum Umweltschutz geleistet. Die giftigen Stoffe in den Filtern der Zigarettenstummel können mit dem Regen ausgewaschen werden und gelangen so in die Umwelt. Gemäss der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz kann ein Stummel mehr als 40 Liter Grundwasser und die darin lebenden Tiere und Kleinstlebewesen vergiften.

«Unser Ziel und Wunsch ist, mit diesem Projekt noch mehr Gemeinden für dieses präventive Vorhaben zu gewinnen und damit einen Grossteil der Spielplätze im Zürcher Oberland rauchfrei zu machen.»
Raphaela Hügli, Fachmitarbeiterin Prävention, Suchtpräventionsstelle Zürcher Oberland

7 Zürcher Oberländer Gemeinden machen bereits mit

Die Hinweistafeln mit der Botschaft «Danke, dass Sie hier nicht rauchen.» werden im Rahmen des 40 Jahr-Jubiläums vom Verein für Prävention und Drogenfragen Zürcher Oberland gesponsert, dem auch die Suchtpräventionsstelle Zürcher Oberland angehört. Montiert sind sie seit ein paar Wochen in den Gemeinden Bauma, Dübendorf, Dürnten, Fehraltorf, Illnau-Effretikon, Uster und Wila. Und es sollen noch mehr werden. «Unser Ziel und Wunsch ist, mit diesem Projekt noch mehr Gemeinden für dieses präventive Vorhaben zu gewinnen und damit einen Grossteil der Spielplätze im Zürcher Oberland rauchfrei zu machen. Dabei handelt es sich nicht um ein eigens dafür geschaffenes Gesetz, sondern um eine Sensibilisierungsmassnahme. Mit Bussen müssen Raucher*innen also nicht rechnen», sagt Raphaela Hügli, Fachmitarbeiterin Prävention, Suchtpräventionsstelle Zürcher Oberland.

Das Projekt “rauchfreie Spielplätze” ist seit 2020 Bestandteil des kantonalen Tabakpräventionsprogramms. Es will möglichst viele Zürcher Gemeinden für den freiwilligen Rauchverzicht auf Spielplätzen gewinnen. Schweizweit steigt die Zahl rauchfreier Spielplätze, teilweise mit Rauchverbot. Die Spielplätze der Stadt Chur sind zum Beispiel seit 2008 rauchfrei. Neben Graubünden sind die Kantone Aargau und St. Gallen weitere Vorreiter beim Schutz der Kinder vor Passivrauch und giftigem Zigarettenabfall auf Spielplätzen.

> sucht-praevention.ch

> gesundheitsforderung-zh.ch

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