Das Schild beim Eingang mit der Aufschrift «De Coiffeur für alli» sagt schon, dass bei Beatrice Jegge alle willkommen sind. Und so setzt sich auch ihre Kundschaft zusammen: von den Kleinsten bis zu den Ältesten im Dorf darf die aufgestellte Coiffeuse alle bedienen. Das kommt auch nicht von ungefähr: Seit 30 Jahren nämlich betreibt sie ihr Coiffeurgeschäft schon an der Chapfstrasse und darf viele meist langjährige Kunden bedienen.
Von der Dorfcoiffeuse inspiriert
Beatrice Jegge ist in Bäretswil aufgewachsen. Von der damaligen Dorfcoiffeuse, der Helene, war sie als Kind begeistert. Sie liebte es, bei ihr im Laden zu sein und ihr bei der Arbeit zuzuschauen. Nach einer Schnupperwoche in ihrem Geschäft war klar: Sie möchte Coiffeuse werden. Obwohl die Eltern dagegen waren, setzte sie sich durch. Ihre Lehre zur Damencoiffeuse absolvierte sie in einem Coiffeurgeschäft in Kempten, die Ausbildung zur Herrencoiffeuse in Rapperswil.
Mit 20 Jahren schon Unternehmerin
Nach der Lehre wollte sie eigentlich ins Tessin ziehen. Die Landschaft, Kultur und die Menschen dort haben ihr immer gefallen. Doch sie fand als Deutschschweizerin keine Stelle. Durch Zufall wurde ihr Vater auf den freien Geschäftsraum an der Chapfstrasse 6 aufmerksam. Er ermunterte sie, diesen für sich zu mieten und ein eigenes Geschäft zu eröffnen. «Ich hatte mit knapp 20 Jahren natürlich noch nicht viel Erspartes. Aber mein Vater setzte sich mit mir hin, und wir rechneten alles durch. Dann war mir klar: Das kann ich schaffen.» Und in der Tat: Schon nach kurzer Zeit war ihr Auftragsbuch voll. Obwohl sie nicht von Gossau war und es bereits andere Coiffeurgeschäfte im Dorf gab, wurde sie von den Gossauern schnell akzeptiert. «Die Menschen sind mir offen und fröhlich begegnet.».