Bei einem Herz-/Kreislaufstillstand zählt sprichwörtlich jede Minute. Denn alle 60 Sekunden sinken die Überlebenschancen des Betroffenen um 10 Prozent. Umso wichtiger ist es, dass Hilfeleistende im Ernstfall schnell zu einem öffentlich zugänglichen Defibrillator, kurz "Defi", kommen. Christian Nüssli aus Ottikon ZH hat eine schweizweit aktuelle Defikarte entwickelt, wo die Standorte von öffentlichen und nicht öffentlichen Defibrillatoren vermerkt sind.
bunts.ch: Du hast Defikarte.ch ins Leben gerufen. Wie kam es dazu?
Christian Nüssli*: Ich arbeite seit rund zwei Jahren in der Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung Zürich. Die Zentrale ist verantwortlich für die Sanitätsnotrufe 144 in vier Kantonen und für Feuerwehrnotrufe 118 im Kanton Zürich. Als Applikationsbetreuer und teils im Datenmanagement tätig, haben mich Geo-Daten immer mehr interessiert. Ich begann als Hobby mit dem „Mappen“ von offenen Daten im Karten-Wikipedia OpenStreetMap. Die Idee zur Defikarte.ch kam mir bei einer Wanderung durch ein verschlafenes Dörfchen im Kanton Graubünden. Dort standen in regelmässigen Abständen Tafeln mit dem nächsten Defi-Standort. Mir wurde bewusst, dass dies bei weitem nicht alle Kantone so handhaben und dass die Defi-Standorte meist unbekannt sind. So kam mir die Idee zu Defikarte.ch und ich fing an, die Karte abzubilden und neue Daten abzufüllen.
Seit wann gibt es die Karte, bzw. seit wann ist sie online?
Christian: Ich arbeite schon etwas länger daran. Aufgeschaltet ist sie seit Mitte Mai 2020.