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Seegräben
10.04.2021
10.04.2021 15:39 Uhr

Die Juckerfarm vergräbt Unterhosen

Petra Hager von der Juckerefarm vergräbt Unterhosen und Teebeutel.
Petra Hager von der Juckerefarm vergräbt Unterhosen und Teebeutel. Bild: Juckerfarm
Anfang April hat die Juckerfarm in Seegräben Unterhosen und Teebeutel auf einem Feld vergraben. Damit beteiligen sie sich an einem Forschungsprojekt, das in der Schweiz noch wenig bekannt ist.

Liest man die Meldung vom Juckerhof, denkt man an einen Aprilscherz. Da ist zu lesen, dass in Seegräben Unterhosen vergraben werden. Doch das ist kein Witz, sondern Forschung.

Unbekannter Unterhosen-Test

Am Mittwoch, 7. April 2021, vergrub Petra Hager, Obstbauchefin bei der Juckerfarm in Seegräben, zwei Paar weisse Unterhosen in der kalten Erde. Es handelt sich dabei um die Aktion «Unterhosen vergraben», die von Agroscope und der Uni Zürich lanciert wurde. In der ganzen Schweiz werden rund 2’000 Unterhosen vergraben, um die Bodenqualität zu erforschen. Denn es gilt; je zersetzter die Baumwollunterhose ist, desto gesünder ist der Boden. Hierzulande sei der Unterhosen-Test noch ziemlich unbekannt, in Kanada werde er schon länger als Indikator für die Bodengesundheit eingesetzt. Allerdings ist der Test nicht wissenschaftlich belegt. Deshalb vergrabe man zusammen mit den Unterhosen auch zweierlei Teesorten – da wisse man nämlich, wie lange sie zum Zersetzen brauchen, so die Juckerfarm. Zudem entnimmt jeder Teilnehmende an der gleichen Stelle eine Bodenprobe, die dann zusammen mit den Unterhosen untersucht wird.

Erste Ausgrabung nach einem Monat

Am 7. April wurden nun also die Unterhosen und Teebeutel vergraben. Petra Hager hat ein 30cm tiefes Loch gegraben, eine Bodenprobe entnommen, die zwei Unterhosen plus die Teebeutel vergraben und die Stelle markiert. In einem Monat werde dann das erste Unterhosen-Tee-Paar ausgegraben, in zwei Monaten das zweite. Dann werde alles eingeschickt und im Labor analysiert. «Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse und hoffen natürlich, dass sich die Unterhosen bei uns schön zersetzen», sagt Hager. «Falls nicht, erhoffen wir uns vom Forschungsteam Einblicke und Verbesserungsvorschläge, wie wir die Bodengesundheit erhöhen können.». Man dürfe allerdings nicht verkennen, dass diese Probe nur eine Stichprobe sei, erklärt Hager. Denn der Boden könne 50 Meter weiter rechts wieder ganz andere Eigenschaften aufweisen. «Wenn das Experiment aber erfolgreich ist, könnten wir den Unterhosen-Test auch selbstständig an anderen Orten durchführen und so erfahren, wie gesund der Boden ist», so Petra Hager.

zo24