Der globale Markt für digitale Gesundheit wächst rasant und dürfte 2025 ein Volumen von rund 200 Milliarden US-Dollar erreichen. Auch in der Schweiz steigt das Interesse: Telemedizin, E-Rezepte und ein einfacher Zugang zu medizinischen Daten gehören zu den meistgenannten Bedürfnissen. Laut einer aktuellen Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) befürworten 91 Prozent der Befragten das elektronische Patientendossier (EPD).
Fortschritte, aber Nachholbedarf
Im internationalen Vergleich hinkt die Schweiz jedoch hinterher. ZHAW-Experte Alfred Angerer sieht trotzdem Bewegung: «Wir beobachten regulatorische Fortschritte, eine aktive Innovationsszene mit Start-ups und KMU sowie erste sichtbare Schritte hin zu mehr Digitalisierung im Gesundheitssystem.»
Unterschiede beim digitalen Reifegrad
Die Studie zeigt grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Akteursgruppen. Auf einer Skala von eins bis zehn schneiden Pharmaunternehmen mit 6,8 Punkten und Krankenversicherungen mit 6,0 am besten ab. Spitäler (4,6) und Spitex-Organisationen (4,6) bewegen sich im Mittelfeld, während Apotheken (4,1) und Arztpraxen (3,4) deutlich zurückliegen.
Viele Mitarbeitende sehen in der Digitalisierung Chancen, vor allem bei administrativen Aufgaben. Gleichzeitig bestehen aber Hürden. «Viele fühlen sich im Umgang mit neuer Technik unsicher, verweisen auf komplexe Datenschutzvorgaben und eine fehlende Kompatibilität der Systeme», erklärt ZHAW-Forscherin Sina Berger.