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Gossau ZH
28.08.2025
28.08.2025 14:05 Uhr

10 Jahre TUDOR DIALOG

Das TUDOR DIALOG-Team v.l.: Gabriela Gasser (Redaktorin), Barbara Tudor (Gründerin und Geschäftsleiterin), Isabella Schütz (Projektleiterin Marketing/Kommunikation) und Monika Bucher (Verlagsassistentin).
Das TUDOR DIALOG-Team v.l.: Gabriela Gasser (Redaktorin), Barbara Tudor (Gründerin und Geschäftsleiterin), Isabella Schütz (Projektleiterin Marketing/Kommunikation) und Monika Bucher (Verlagsassistentin). Bild: Carmen Tudor
Im Jahr 2015 hat Barbara Tudor die Firma TUDOR DIALOG in Gossau ZH gegründet. Gestartet als Dialogmarketing-Agentur im Ein-Frau-Betrieb, hat sich das Unternehmen zu einem relevanten Kommunikations- und Medienunternehmen entwickelt.

Barbara, du hast vor zehn Jahren dein eigenes Unternehmen gegründet. Wie kam’s dazu?

Barbara Tudor: Nach Jahren in Führungspositionen in der Marketing- und Medienwelt stand ich an einem beruflichen Scheideweg: Was will ich machen? Bleibe ich im sicheren Hafen oder wage ich Neues? Eine Berufskollegin sagte zu mir: «Mach dich selbstständig! Du hast das Zeug dazu.» Ich lachte, doch der Gedanke wuchs in mir. Als eine Freundin zu mir sagte: «Wenn du dich selbstständig machst, bin ich deine erste Kundin», entschied ich mich. Die Freundin ist bis heute unsere Kundin, mit der Kundennummer 1.

Wie bist du gestartet?

Bei uns zuhause. Ich brauchte nicht mehr als mein Firmenkonzept, ein Pult, einen PC und meine Kreativität.

«Mein Herz schlägt für KMU. Ich habe TUDOR DIALOG gegründet, um ihnen professionelle Marketing- und Kommunikationsleistungen zu bieten.»
Barbara Tudor, Gründerin von TUDOR DIALOG

Was bietet TUDOR DIALOG?

Mein Herz schlägt für KMU. Ich habe TUDOR DIALOG gegründet, um ihnen, vor allem kleineren Betrieben, professionelle Marketing- und Kommunikationsleistungen zu bieten. Denn sie haben oft keine Zeit, sich neben ihrem Tagesgeschäft noch um Website, Social Media und Werbung zu kümmern. Doch auch vom kleinsten Betrieb erwartet man heute einen professionellen Auftritt.

In der Zeit hast du nebenbei «Bunts» lanciert – eine Info-Plattform für Gossau.

Genau. Wir sind 2012 vom Zürichsee nach Gossau gezogen. Ich bin zwar in Grüningen aufgewachsen und kannte das Zürcher Oberland, aber es fehlte mir eine Plattform, wo man sich als Familie und als Neuzuzüger informieren kann. So startete ich die Facebook-Seite "Bunts Gossau", heute GossauZH24, und fing an, in meiner Freizeit Beiträge über Gossau zu veröffentlichen.

Aber dabei blieb es nicht.

Nein (lacht). Die Seite gewann schnell Follower. Dann fand ich: Es braucht eine Homepage. So entstand bunts.ch.

Wie kam es zur Gossauer Post?

Ehrlich gesagt hatte ich nie vor, wieder im Print tätig zu sein. Aber durch bunts.ch und die Berichterstattung über Gossau fand ich: Eine Zeitung wäre cool. Und so lancierte ich die «Bunts’ Post», die heutige Gossauer Post.

Heute bist du auch Herausgeberin von Grüninger Post, Ährenpost und Wetziker Post. Wie kam's dazu?

Die IEB Medien AG, zu der Zeit Herausgeberin diverser Lokalmedien mit Sitz in Egg, kam auf mich zu und fragte, ob ich ihre Titel übernehmen möchte, weil sie das Verlagsgeschäft einstellen wollten. Weil ich in Grüningen aufgewachsen bin und die Grüninger Post seit Kindstagen kannte, wollte ich sie nicht sterben lassen. Bei der Ährenpost zögerte ich.

Warum hast du gezögert?

Weil ich damals keinen Bezug zur Gemeinde Hombrechtikon hatte und sich die Gemeinde in einem anderen Bezirk befindet, über den wir ansonsten nicht berichten. Doch mit dem Eintritt meiner Mitarbeiterin Gabriela Gasser, die in Hombrechtikon wohnt, änderte sich die Ausgangslage.

Und warum noch die Wetziker Post?

Ich hatte keinerlei Ambitionen, das Printmedienangebot auszubauen. Doch als die Stadt Wetzikon im Februar 2023 ein Stadtmagazin öffentlich ausschrieb, dachte ich mir: Jetzt oder nie. Im Juni 2023 entschied ich mich, im Oktober 2023 ist die erste Ausgabe erschienen. Was mich ganz besonders freut: Die Wetziker Post wird in Wetzikon produziert und gedruckt, bei der DT Druck-Team AG. Ein echtes Privileg, wenn man sieht, wie in der Schweiz eine Druckerei nach der anderen zugeht, leider.

Du bist auch Betreiberin von Onlinemedien: Seit 2021 berichtest du mit Zürioberland24 über den Bezirk Hinwil, seit 2024 mit Uster24 und Pfäffikon24 auch über diese beiden Bezirke. Wie kam's dazu?

Der Verleger Bruno Hug aus Rapperswil wurde auf meine Arbeit mit bunts.ch aufmerksam. Bruno Hug ist der Gründer von Portal24 AG, einem Portalverbund, dem sich eigenständige Verleger anschliessen können. Er fragte mich, ob ich in dem Verbund das Zürcher Oberland abdecken möchte. Das Konzept ist genial, und so entschied ich mich dazu. Im Mai 2021 ging bunts.ch in Zürioberland24 auf und wir bauten die Berichterstattung auf den ganzen Bezirk Hinwil aus. 2024 kamen Uster24 und Pfäffikon24 hinzu, um das Zürcher Oberland zu komplettieren. Die drei Portale zusammen zählen heute über 1,4 Millionen Seitenaufrufe pro Jahr. Das freut mich enorm.

«Manchmal kann ich selbst nicht glauben, was wir zu viert alles schaffen: Eine Agentur, vier Lokalzeitungen und drei Onlineportale.»
Barbara Tudor, Gründerin von TUDOR DIALOG

Eine Agentur, vier Lokalzeitungen, drei Online-Portale. Wie schafft ihr das alles?

Manchmal kann ich selbst nicht glauben, was wir mit rund 300 Stellenprozent alles schaffen. Ich habe das grosse Glück, drei wunderbare, engagierte Frauen an meiner Seite zu haben, die für das brennen, was wir tun. Dazu die freie Journalistin Martina Gradmann, die sich um die Grüninger Post kümmert. Ich bin unglaublich stolz auf alle und dankbar, was wir gemeinsam geschaffen haben.

«Printmedien sind im Vergleich zu Onlinemedien schwerfällig und sehr teuer in der Produktion. Für Nachrichten bezahlen wollen aber nur die wenigsten. Das geht auf lange Sicht nicht auf.»
Barbara Tudor

Print oder Online – Was ist besser?

Keines der beiden ist besser oder schlechter! Jede Gattung hat ihre Vor- und Nachteile. Printmedien sind unglaublich aufwändig und teuer in der Herstellung und gegenüber Online schwerfällig mit den langen Vorlaufzeiten, zum Beispiel was den Redaktions- und Buchungsschluss angeht. Es gibt aber auch nichts Schöneres, etwas Gedrucktes in Händen zu halten, darin zu blättern. An Online schätze ich die grosse Flexibilität und die Schnelligkeit.

Haben Printmedien Zukunft?

Eine sehr gute Frage. Lokalzeitungen werden sehr geschätzt, weil sie Orientierung geben über das, was direkt vor der Haustür passiert. Gerade das Gewerbe ist froh, dass es noch Lokalmedien gibt, wo sie ihre Werbung zahlbar platzieren können. Doch Printmedien sind im Vergleich zu Onlinemedien schwerfällig – und mit Vorstufe, Druck und Verteilkosten sehr teuer. Für Nachrichten bezahlen wollen aber nur die wenigsten. Das geht auf lange Sicht nicht auf.

Warum machst du es trotzdem?

Weil es wichtig ist für die Menschen, für das Gewerbe, für die Vereine. Denn wer, wenn nicht die Lokalmedien, berichtet über sie? KI, Google und die grossen Tageszeitungen tun es sicher nicht… Solange wir Freude daran haben und die Zeitungen finanzieren können – die Gratiszeitungen müssen zu 100 Prozent über Werbung finanziert werden –, machen wir es.

Welche Pläne hast du für die Zukunft?

Optimistisch und bescheiden bleiben, das Unternehmen gesund halten, unseren Kunden gute Dienste leisten.

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Isabella Schütz