Leserbrief zum Artikel «Schule möchte Ferienbetreuung aufheben» auf Zürioberland24 vom 1. April 2025
Mit grossem Bedauern habe ich erfahren, dass die Schulferienbetreuung in unserer Gemeinde ersatzlos gestrichen werden soll. Für viele mag dieses Angebot «nice to have» gewesen sein – für mich ist sie existenziell.
Ich bin berufstätig, Mutter von zwei Kindern und ohne familiäres Auffangnetz während der Schulferien. Die Schulferienbetreuung war für mich die einzige Möglichkeit, punktuell einzelne Arbeitstage abzudecken und gleichzeitig wertvolle freie Tage mit meinen Kindern zu verbringen. Ein ganzes Wochencamp, das es nun als einzige Alternative gibt, ist nicht nur deutlich teurer, sondern auch unflexibel.
Ja, die Ferienbetreuung hat pro Tag etwas gekostet – 100 Franken – aber dafür wurde den Kindern jedes Mal ein spannendes, abwechslungsreiches Programm geboten. Meine Kinder waren begeistert: Sie besuchten den Flughafen Zürich, das Dinosauriermuseum oder verbrachten einen Tag im Zoo. Es war nicht einfach nur Betreuung, sondern eine echte Bereicherung für die Kinder – betreut von Personen, die man kennt, denen man vertraut, und bei denen die Kinder sich wohl fühlen.
Die offizielle Begründung für die Streichung war eine zu geringe Nachfrage. Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich frage mich: Haben wir Eltern zu wenig laut unsere Bedürfnisse geäussert? Gab es vielleicht zu wenig Information über das Angebot oder zu hohe Schwellen, um das Angebot zu nutzen?
Deshalb mein Aufruf: Liebe Eltern, wer von euch hat auch Bedarf an einer verlässlichen, flexiblen Ferienbetreuung in unserer Gemeinde? Meldet euch bei mir – am besten mit Angabe, an welchen Tagen oder Wochen ihr ein solches Angebot tatsächlich nutzen würdet. Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, der Schulpflege zu zeigen, dass dieses Angebot eben doch gebraucht wird. E-Mail: ferienbetreuung@bluewin.ch
Ich bin überzeugt: Eine familienfreundliche Gemeinde erkennt die Realität berufstätiger Eltern – und handelt entsprechend.