Die neue Applikation löst gemäss Mitteilung das bisherige Wahl- und Abstimmungssystem WABSTI ab, das seit dem Jahr 2003 im Einsatz war. VOTING, betrieben von der Abraxas Informatik AG, steht seit 2023 bereits in den Kantonen St. Gallen und Thurgau im Einsatz. Für den Kanton Zürich wurde VOTING mit neuen Funktionen und Berechnungsverfahren erweitert, wie es in einer Mitteilung der Direktion der Justiz und des Innern heisst.
Von ethischen Hackern testen lassen
Der Kanton Zürich habe seit Beginn hohe Sicherheitsanforderungen an die neue Wahl- und Abstimmungslösung gesetzt. Nach dem Prinzip «Sicherheit durch Transparenz» sei die Offenlegung des Quellcodes daher eine zentrale Anforderung bei der Beschaffung gewesen.
Im Rahmen eines fortlaufenden «Bug-Bounty-Programms», welches Abraxas unterhält, erhielten Sicherheitsforschende und «ethische Hackerinnen und Hacker» aus der ganzen Welt die Möglichkeit, den Code und die Lösung kritisch zu prüfen und Schwachstellen zu finden. Im Verlauf des «Bug-Bounty-Programms» seien einige Meldungen eingegangen, welche zur laufenden Verbesserung von VOTING geführt hätten.
Parallelbetriebe in Testphase
Das Statistische Amt des Kantons Zürich habe VOTING im Rahmen eines Parallelbetriebs an drei Urnengängen im September und November 2024 sowie im Februar 2025 parallel zu WABSTI eingesetzt. Massgebliches System an diesen Urnengängen war WABSTI. So hätten das Statistische Amt, die Gemeindeverwaltungen und Wahlbüros sowie Abraxas wertvolle Erkenntnisse und Erfahrungen im Live-Betrieb sammeln können, heisst es weiter.
Positive Bilanz
Nach dem Abstimmungssonntag vom 18. Mai zieht der Kanton Zürich eine erste positive Bilanz. Die neue Applikation habe sich bewährt.
Für die nächsten Urnengänge im Regelbetrieb stehen noch Anpassungen an, wie zum Beispiel bei den Funktionalitäten für Proporzwahlen und bei den Schnittstellen zur Datenübermittlung.