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Wetzikon
08.05.2025
08.05.2025 14:16 Uhr

Leere beigesetzte Urne hat Konsequenzen

Weil kurz vor einer Beisetzung die Urne der verstorbenen Person nicht gefunden wurde, wurde eine leere Urne beigesetzt. Der Vorfall konnte nicht restlos geklärt werden. (Symbolbild)
Weil kurz vor einer Beisetzung die Urne der verstorbenen Person nicht gefunden wurde, wurde eine leere Urne beigesetzt. Der Vorfall konnte nicht restlos geklärt werden. (Symbolbild) Bild: AdobeStock
Bei einer Urnenbeisetzung auf dem Friedhof Wetzikon war es im Juni 2024 zu Unregelmässigkeiten gekommen. Die Stadt Wetzikon hat darauf eine Untersuchung durch eine externe Stelle in Auftrag gegeben. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.

Kurz vor einer Beisetzung auf dem Friedhof Wetzikon im Juni 2024 wurde festgestellt, dass sich die beizusetzende Urne nicht im abgeschlossenen Urnenschrank des Friedhofs befindet. Nach erfolgloser Suche wurde entschieden, symbolisch für den Verstorbenen eine leere Urne zu bestatten (wir berichteten).

Dies geschah leider, ohne die Angehörigen darüber zu informieren. Die zuständigen Vorgesetzten wurden erst im Oktober 2024 über die Geschehnisse informiert. Aufgrund dieser Vorgänge hat der Stadtrat eine Administrativuntersuchung durch eine externe Stelle in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der Untersuchung liegen jetzt vor.

Keine restlose Klärung möglich

Trotz intensiver Recherchen und zahlreichen Befragungen, hätten die Ereignisse im Sommer 2024 nicht restlos geklärt werden können, schreibt die Stadt Wetzikon in ihrer Mitteilung. Dennoch liefere der Untersuchungsbericht aus Sicht des Stadtrats wertvolle Erkenntnisse und zeige Verbesserungspotenzial auf.

Der Untersuchungsbericht nennt verschiedene Empfehlungen: Eine Stärkung der Führungskompetenzen der Leitungsfunktionen, eine Verbesserung der Prozesse und Kontrollmechanismen sowie eine Sensibilisierung der Mitarbeitenden für einen pietätvollen Umgang mit Angehörigen, auch in ausserordentlichen Situationen. In einem Fall wurde gemäss Mitteilung eine vertiefte Prüfung des Anstellungsverhältnisses empfohlen.

Weitgehend neues Team

«Der Stadtrat und die involvierten Verwaltungsbereiche der Stadt Wetzikon nehmen die Ergebnisse der Administrativuntersuchung sehr ernst», heisst es in der Mitteilung weiter. Man habe mit der Umsetzung der resultierenden Empfehlungen begonnen. Bereits in den vergangenen Monaten sei es zu zahlreichen personellen Änderungen gekommen. In einem Fall sei ein personalrechtliches Verfahren eingeleitet worden.

«Das weitgehend neue Team des Friedhofs Wetzikon wird durch die zuständigen Bereichs- und Abteilungsleitungen eng begleitet und soll künftig durch gezielte Weiterbildungen besser auf ausserordentliche Situationen geschult werden», schreibt die Stadt in ihrer Mitteilung weiter. Die Leitungsfunktionen würden ausserdem mit einem Führungscoaching unterstützt.

Prozesse sollen optimiert werden

Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse werde die Stadt Wetzikon die bisherigen Prozesse auf dem Friedhof optimieren. Auch die konkreten Arbeitsabläufe aller Friedhofsmitarbeitenden sollen anhand neuer Pflichtenhefte geregelt werden.

Im Zusammenhang mit dem Neubau des Friedhofsgebäudes werden zusätzliche Kontrollmechanismen eingeführt. Auch zusätzliche technische Massnahmen für die Zutrittskontrolle zum neuen Gebäude würden eingehend geprüft.

Zürioberland24/bt