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Grüningen
09.05.2025
19.06.2025 10:46 Uhr

Wiederansiedlung von Mauerseglern scheint geglückt

Im Kirchturm in Grüningen fühlen sich Mauersegler heimisch.
Im Kirchturm in Grüningen fühlen sich Mauersegler heimisch. Bild: Naturschutzverein Grüningen
Im Jahr 2011 wurde der Kirch­turm im Rahmen einer Renova­tion mit Einfluglöchern für Mau­ersegler versehen. Erste Segler wurden 2023 gesichtet, ein ver­lassenes Nest und Eierschalen im Herbst 2024.

Auf Initiative von Daniel Kreiner, eines früheren Vorstandsmitglieds des Naturschutzvereins Grünigen (NV), wurden im Rahmen der Renovation des Kirchturms im Jahr 2011 total acht Einfluglöcher für Mauersegler erstellt. Im Herbst 2023 meldete Sigrist Simon Baumann dem NV, dass ein kleines Vogelnest und ein Ei im Kirchturm seien. Zudem hat er in der Glockenstube einen erwachsenen, leider toten, Mauersegler gefunden.

Mauersegler beobachtet

 Zusammen mit einer Verhaltensforscherin hatte anschliessend eine Begehung stattgefunden. Nach kleinen baulichen Massnahmen und dem Abspielen von Lockrufen wurden im vergangenen Sommer diverse Mauersegler beobachtet, wie sie einflogen. Es bestand also Hoffnung, dass die flinken Flieger den Kirchturm als Nistplatz ausgewählt haben und sich dort allenfalls eine ganze Kolonie niederlassen würde. Begehungen im Oktober und November 2024 hatten ein erfreuliches Resultat gezeigt: Bei allen vier Einfluglöchern im Kirchturm gab es Spuren von Nestbau und es wurde sogar ein fertiggestelltes Nest gefunden.

Jedoch war zunächst nicht klar, ob es sich beim Nest wirklich um eines von Mauerseglern handelte. Denn die Strohhalme und Blätter wiesen nicht auf Mauersegler hin, da diese für den Nestbau nur Material brauchen, das in der Luft fliegt und folglich sehr leicht ist. So wurde entschieden, nochmals eine Begehung durchzuführen.

Im Kirchenturm wurden Einfluglöcher für Mauersegler angebracht (siehe rote Einzeichnungen). Bild: Naturschutzverein Grüningen

Spatzen nutzten Nest

Glücklicherweise konnte sie bei der erneuten Besichtigung bestätigen, dass es sich tatsächlich um Nester von Mauerseglern handelt. Spatzen hatten die Nester nach dem Abzug der Mauersegler ausgebaut und als Brutstätte genutzt. Das Grundgerüst der Nester war jedoch stabil, weil es vom typischen Speichel der Mauersegler verklebt wurde. Auch Schalen eines Mauerseglereis wurden gefunden. Die gefundenen Nester wurden belassen, wie sie angetroffen wurden. Denn im Normalfall kehren die standorttreuen Mauersegler an denselben Nistplatz zurück.

Wir freuen uns riesig, dass der Kirchturm wieder von Mauerseglern zum Nisten gebraucht wird. Hoffen wir, dass dies so bleibt.

www.naturgrueningen.ch

Naturschutzverein Grüningen