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Grüningen
09.05.2025

«Zahlen haben mich schon immer fasziniert»

Abitha Nithiyananthan ist in Grüningen aufgewachsen und arbeitet heute auf der Gemeinde als Sachbearbeiterin Finanzen.
Abitha Nithiyananthan ist in Grüningen aufgewachsen und arbeitet heute auf der Gemeinde als Sachbearbeiterin Finanzen. Bild: mg
Sie hatte einen nicht ganz ein­ fachen Start in Grüningen und hat doch unbeirrt ihren Weg ge­macht. Abitha Nithiyananthan arbeitet heute als Sachbearbei­terin Finanzen auf der Gemein­deverwaltung.

Sie verbucht Ein- und Ausgaben der Gemeinde, ist gleichzeitig Stellvertreterin der Einwohnerkontrolle, bedient das Telefon und den Schalter für die Einwohnerinnen und Einwohner. Abitha Nithiyananthan liebt die Vielseitigkeit ihrer Arbeit auf der Gemeinde, den Kontakt mit den Menschen und sie hat Spass an Zahlen. «Zahlen sprechen eine klare Sprache, das hat mir schon immer gefallen», sagt die heute 20-Jährige.

Verwaltungsfrau durch und durch

Ihre Lehre als kaufmännische Angestellte hatte sie auf der Gemeindeverwaltung in Volketswil abgeschlossen und begleitend die Berufsmaturität besucht. Danach war sie in verschiedenen Einsätzen als Springerin tätig, bis sie schliesslich im Januar 2024 nach Grüningen kam. Für die Grüninger Finanzabteilung ist Abitha wohl ein Glücksfall, denn auch in Volketswil hatte sie schon in der Finanzabteilung gearbeitet.

Die junge Frau studiert neben ihrer Arbeit Betriebswirtschaft an der ZHAW. So ist sie nicht nur mit den Gemeindefinanzen vertraut, sondern lernt auch die wirtschaftlichen Zusammenhänge kennen.

«Ich spreche schon lange besser schweizerdeutsch als tamilisch.»
Abitha Nithiyananthan

Gut ins Dorfleben integriert

Abitha ist in der Schweiz geboren und lebt seit der Geburt zusammen mit ihrer Familie in Grüningen. «Mein Vater kam schon als Jugendlicher in die Schweiz und arbeitet unzählige Jahre in Grüningen.» An ihre Spielgruppen-Zeit kann sie sich kaum erinnern. An ihre Kindergarten- und Primarschulzeit hat sie alles in allem gute Erinnerungen, obwohl sie sich damals immer wieder unschöne Bemerkungen aufgrund ihrer Herkunft und Hautfarbe anhören musste. «Trotzdem konnte ich tolle Freundschaften schliessen und hatte Freude an der Schule.»

Die Zeit in der Oberstufe erlebte sie als die bessere Zeit als in der Primarschule, denn ab da war ihre Herkunft kein Thema mehr. «Schon lange spreche ich besser schweizerdeutsch als tamilisch», sagt die hübsche Frau mit einem Lachen. «Meine Familie besucht die Verwandten in Sri Lanka ab und zu, aber ich war schon seit Jahren nicht mehr dort.» Sie beschreibt sich selbst als extrovertiert und auch als introvertiert. «Auf jeden Fall lache ich sehr gerne.»

«Die Arbeit auf der Gemeinde ist vielseitig, man hat Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern und man lernt auch Dinge fürs Leben.»

Wirtschaft oder doch Politik?

Die Stelle auf der Gemeinde entspricht nicht nur ihren Fähigkeiten, sie fühlt sich auch mit dem Dorf, in dem sie aufgewachsen ist, verbunden. Und sie schätzt ihr «supernettes» Team, wie sie es beschreibt. «Ich schätze den Kontakt zu den Menschen. Ich habe mich darum seinerzeit beim Schnuppern auch für Lehren in der Pflege oder als Pharmaassistentin interessiert. Doch die Arbeit auf der Gemeinde passt wohl am besten zu mir. Sie ist vielseitig, man hat Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern und lernt auch Dinge fürs Leben, wie z. B. das Ausfüllen der Steuererklärung.»

Nach Abschluss ihres Studiums wird Abitha einen Bachelor in der Tasche haben und sich vielleicht auch in ein anderes Fachgebiet vertiefen. Was sie nämlich auch noch interessiert, ist Politik, auch wenn das nicht mehr nur mit Zahlen zu tun hat.

Martina Gradmann