Nunzio lebt mit seiner Frau Katrin schon seit über 25 Jahren in Gossau und ist vor allem in der hiesigen Männerwelt ein bekanntes Gesicht. Das liegt an seinem Beruf – oder treffender gesagt an seiner Leidenschaft: Seit dem Jahr 2000 betreibt er seinen eigenen Herrensalon an der Berghofstrasse in Gossau. Doch alles begann viel früher.
Vom Maler zum Coiffeur
Aufgewachsen ist Nunzio in Hinwil. Eigentlich wollte er Maler werden und hat 1976 die Lehre begonnen. Doch seine Höhenangst machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Als seine Mutter ihn eines Abends nach den schmutzigen Malerkleidern fragte, um diese zu waschen, staunte sie nicht schlecht, als er entgegnete: «Ach, ich werde nicht mehr Maler. Ich habe die Ausbildung gewechselt und werde jetzt Herrencoiffeur.»
Nunzio lacht darüber und erzählt: «Damals war es in der Schweiz eher unüblich, dass ein junger Mann eine Coiffeurlehre macht, und manchmal kam die Frage, ob ich denn nicht etwas ‹Anständiges› lernen wolle.» Doch als gebürtiger Italiener sah er das anders. In Italien gilt damals wie heute: Ein «barbiere» ist mehr als ein Haareschneider. Er geniesst einen höheren Stellenwert, ist eine Vertrauensperson.