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Wetzikon
11.04.2025
11.04.2025 10:28 Uhr

Daniela Löffler: «Mein Beruf ist meine Leidenschaft»

Immer engagiert: Daniela Löffler.
Immer engagiert: Daniela Löffler. Bild: z. V. g.
Daniela Löffler, die Inhaberin der Grandiflora Blumenatelier GmbH in Wetzikon, setzt sich mit Herzblut für ihr Handwerk ein. Die Liebe zu Blumen und damit zu ihrem Beruf zeigte sich bei der heute 53-jährigen Floristin bereits in jungen Jahren.

Liebe Daniela, wo bist du aufgewachsen und was hast du in deiner Kindheit und Jugend erlebt?

Ich bin in Oberbalm geboren und zusammen mit meiner jüngeren Schwester in Bäretswil aufgewachsen. Mein Vater war Inhaber und Geschäftsführer einer Gartenbaufirma. Dort war ich bereits als Kind oft zu Besuch und genoss die Zeit mit den Pflanzen und Bäumen sehr. Ich war schon immer sehr naturverbunden und spielte viel im Wald. In meiner Freizeit spielte ich Akkordeon und mit Leidenschaft Tennis. Zudem war ich oft auf dem Bauernhof meiner Grosseltern. Ich hatte eine sehr schöne Kindheit, die mich bis heute prägt.

Als ich 16 Jahre alt war, sind wir von Bäretswil nach Hittnau gezogen. Die Ausbildung zur Floristin absolvierte ich in Zürich, wo ich auch den eidgenössischen Fachausweis erwarb. Kurz danach konnte ich die erste eigene Wohnung in Wetzikon beziehen.

Wie ging es dann weiter?

Ich wollte noch mehr von der Welt sehen, auch beruflich. Als eine interessante Stelle im Victoria-Jungfrau Grand Hotel in Interlaken ausgeschrieben war, habe ich mich beworben. Zu meiner grossen Freude wurde ich ausgewählt und konnte dort meinen Erfahrungsschatz erweitern. In dieser neuen Welt lernte ich viel dazu. Es war eine grossartige Zeit mit vielen spannenden Personen aus unterschiedlichen Ländern. Auch die Freizeitaktivitäten waren speziell, hatte ich doch die Bergkette direkt vor mir, die es zu entdecken galt. Gerne erinnere ich mich an die inspirierenden Erlebnisse.

Inwiefern?

Das internationale Flair in Interlaken hat meine Neugier geweckt und meinen Wunsch verstärkt, mein Englisch zu verbessern. Gesagt, getan! Ich besuchte eine Sprachschule in Kalifornien. Meine Schwester war zu dieser Zeit ebenfalls in Amerika. Sie bekam eine Green Card und lebt seither in Colorado. Regelmässig stehe ich in Kontakt mit ihr, und wenn es die Zeit erlaubt, besuchen wir uns alle paar Jahre gegenseitig.

Was passierte danach?

Nach der Rückkehr in die Schweiz lernte ich meinen Mann Martin kennen – wir verliebten uns und wurden schnell ein Paar. Alles passte perfekt und schon bald begannen wir mit der Familienplanung. Als sich die Gelegenheit bot, ein Haus in Kempten zu übernehmen, zögerten wir nicht – dort haben wir unser Zuhause gefunden. 1998 kam unser erster Sohn Michel zur Welt, zwei Jahre später folgte unsere Tochter Luana und nochmals zwei Jahre danach machte Jannic unser Familienglück komplett. Dank meiner familiären Situation konnte ich auch mit den Kindern weiterhin in Teilzeit arbeiten – das lag mir sehr am Herzen. So war ich nicht nur für meine Familie da, sondern hielt auch die Verbindung zu meinem Beruf, der mir unglaublich viel bedeutet.

Meine Zeit im Gartencenter Meier war äusserst lehrreich. Ich habe die herzliche Atmosphäre sowie die Familie Meier sehr geschätzt. Als der richtige Zeitpunkt gekommen war, wagte ich den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete meine Einzelfirma. In meinem Atelier in unserem Haus begann ich, Auftragsarbeiten zu realisieren. Meine Dienstleistungen waren gefragt. Schon bald konnte ich auf ein grosses Netzwerk bauen und ich durfte als Kursleiterin auch mein Wissen weitergeben.

Der Platz war damals genauso begrenzt wie meine Kapazitäten. Doch dann erzählte mir Marco Lutz von einem Ladenlokal an der Usterstrasse 29 – und schon beim ersten Besuch war es um mich geschehen. Ich verliebte mich in den heimeligen Laden, der seither mein kreatives Zuhause ist und wo ich bis heute mit Leidenschaft arbeite. Mit Stolz blicke ich auf ein grossartiges Team und zehn erfüllte Jahre zurück.

«Es braucht immer wieder mal frischen Wind, da stehe ich nicht im Weg»
Daniela Löffler

Hast du in deinem Jubiläumsjahr etwas geplant?

Einerseits haben wir unser Angebot erweitert und präsentieren die neusten Floristik-Trends. Andererseits planen wir als besonderes Highlight einen Jubiläumsevent. Vom 27. bis 29. Juni öffnen wir die Türen für unvergessliche Tage. Die genauen Details folgen noch, aber eines steht fest: Wir freuen uns jetzt schon darauf, viele vertraute Gesichter zu sehen und gemeinsam zu feiern.

Mit welchen Herausforderungen bist du als Unternehmerin konfrontiert?

Auch wir spüren die wirtschaftlichen Schwankungen und die aktuelle Zurückhaltung unserer Kundschaft. Die volatile Situation stellt uns vor Herausforderungen in der Planung und im Einkauf. Doch genau das spornt uns an. Mit Flexibilität, Engagement und frischen Ideen bleiben wir am Markt präsent. Es gibt für uns nichts Schöneres als zufriedene Kundinnen und Kunden, denen wir mit unseren Kreationen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Du warst immer engagiert und gut vernetzt. Bist du auch heute noch aktiv?

Nach meiner Zeit als Präsidentin des Gewerbevereins arbeitete ich noch im Vorstand des Bezirksgewerbeverbands mit. An der nächsten GV werde ich jedoch mein Amt an eine jüngere Person abgeben. Es braucht immer wieder mal frischen Wind, da stehe ich nicht im Weg. Es war eine tolle Zeit.

Was wünschst du dir für Wetzikon?

Ich wünsche mir eine Bevölkerung, die dem lokalen Gewerbe Sorge trägt und Vielfalt ermöglicht. Und ich wünsche mir ein grösseres Miteinander und gegenseitige Unterstützung. Das schafft Arbeitsplätze und bringt auch ein schönes Stadtbild mit sich.

Dieser Beitrag ist am 11. April 2025 in der Wetziker Post erschienen.

Andreas Wolfensberger