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Seegräben
12.03.2025
12.03.2025 09:59 Uhr

Seegräben evaluiert Massnahmen gegen Besucherandrang

Aufgrund der zu erwartenden Auswirkungen hat die Gemeinde entschieden, die Herbstausstellung 2025 bei Juckerfarm versuchsweise auf fünf Wochen zu verlängern.
Aufgrund der zu erwartenden Auswirkungen hat die Gemeinde entschieden, die Herbstausstellung 2025 bei Juckerfarm versuchsweise auf fünf Wochen zu verlängern. Bild: Marc Jäggi
Im Jahr 2024 hatte der Gemeinderat Seegräben in Abstimmung mit dem Juckerhof zusätzliche Auflagen und Massnahmen ergriffen, um die Auswirkungen des Besucherandrangs in der Herbstsaison auf die lokale Bevölkerung zu mindern. Dies auch aufgrund einer Petition, welche für die Bevölkerung emissionsmindernde Massnahmen verlangte. Diese wurden in den vergangenen Wochen evaluiert, und die Erkenntnisse fliessen nun in die Herbstsaison 2025 ein.

Die von verschiedenen Seiten erfolgten Rückmeldungen zu den im letzten Jahr ergriffenen Massnahmen – im Wesentlichen die von der Gemeinde verfügte deutliche Verkürzung der Ausstellungsdauer von acht auf vier Wochen und die von Juckerhof eingeführten Eintrittspreise für alle Veranstaltungstage – waren mehrheitlich positiv.

Zudem wurde die Anbindung des beliebten Ausflugsziels an den öffentlichen Verkehr durch die vom Juckerhof initiierte und finanzierte Busverbindung unter der Woche erheblich ausgebaut. Diese Massnahme führte zu einem geordneten Anreiseverhalten der Besuchenden. Der Gemeinderat hatte die drei Jahre ab 2024 als «Pilotjahre» deklariert. Entsprechend werden die zentralen Rahmenbedingungen auch für die kommende Saison weitergeführt, jedoch mit moderaten Anpassungen.

Durchgehend angebotene Buslinie entlastet Individualverkehr

Neben den Eintrittspreisen zeigte auch der tägliche Betrieb der Buslinie positive Wirkung. Der Parkplatz verzeichnete während der herbstlichen Kürbis-Ausstellung rund ein Drittel weniger Einfahrten als in den Vorjahren, und auch die Verkehrssituation an den Eintrittspforten während der «Phase rot» war deutlich entspannter. Der Busbetrieb hingegen verzeichnete – dank des auf die gesamte Saison erweiterten Angebots – eine starke Zunahme, was sehr erfreulich ist. 

Der durch den Juckerhof finanzierte zusätzliche Buskurs wird auch 2025 beibehalten. Die Fussgängerführung der ÖV-Nutzenden über den bestehenden Flurweg funktionierte gut und soll im kommenden Herbst durch eine zusätzliche temporäre Verbindung vom Parkplatz her ergänzt werden. Damit wird das Dorf vom Fussgängerverkehr noch besser entlastet als 2024.

Parkplatzzahl in Seegräben bleibt reduziert

Der frühere Überlaufparkplatz auf der Wiese beim Bahnhof Aathal wird auch in diesem Jahr nicht bewilligt werden. Die Eigentümerschaft ist entsprechend orientiert, dass auch das Wildparkieren verhindert werden muss. Damit soll der Fussgängerstrom quer durch das Dorf verringert werden. Zudem soll das Parkleitsystem um den Pfäffikersee in den Gemeinden Pfäffikon und Wetzikon im Verlauf des Jahres ergänzt werden, um den Parkplatzsuchverkehr zu optimieren.

Weiterhin Verkehrslenkung auf der Rutschbergstrasse

Dank des geringeren Verkehrsaufkommens fielen im vergangenen Jahr die Stauzeiten auf der Rutschbergstrasse kürzer aus. Mögliche verkehrslenkende Massnahmen sind noch mit der Kantonspolizei in Abklärung. An den bekannten Tagen mit hohem Besucheraufkommen und während der Herbstsaison wird das Halteverbot jedoch weiterhin konsequent gebüsst.

Ausstellungsdauer eine Woche länger

Aufgrund der getroffenen Massnahmen zeigten sich vor und nach den Ausstellungswochen deutlich geringere Besucheraufkommen. Die Auswertungen des Juckerhofs verzeichneten einen entsprechenden Umsatzrückgang. Aufgrund der Wetterlage im vergangenen Herbst mit wenigen Schönwetterphasen ergaben sich jedoch auch deutliche Spitzen an den übrigen schönen Tagen.

Mit der kurzen Ausstellungsdauer erhöhte sich zudem das unternehmerische Risiko des Juckerhofs, welches sich nicht über die Eintrittspreise decken liess. Dem Gemeinderat ist es jedoch ein Anliegen, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass der unternehmerische Erfolg des Juckerhofs möglich bleibt, unter der Voraussetzung, dass die Emissionen verträglich sind. In Abwägung der zu erwartenden Auswirkungen hat er sich deshalb entschieden, die Ausstellungsdauer in diesem Jahr versuchsweise auf fünf Wochen zwischen dem 20. September und dem 26. Oktober 2025 festzulegen. Das entspricht einer moderaten Verlängerung um eine Woche.

Wie der Gemeinderat schreibt, ist er überzeugt, mit diesem Vorgehen – und insbesondere dank der 2025 wieder möglichen Wegführung ausserhalb des Dorfes – eine allseits akzeptable Lösung zu finden. Er werde die Ergebnisse nach der Saison prüfen und behalte  sich vor, auch in Zukunft weitere Anpassungen vorzunehmen.

Zürioberland24/gg