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Wetzikon
17.10.2024

Eine Baumwollgeschichte im Um- und Abbruch

Von Bäumen partiell verdeckte Fassade des Baumwollmagazins der ehemaligen Spinnerei Schönau.
Von Bäumen partiell verdeckte Fassade des Baumwollmagazins der ehemaligen Spinnerei Schönau. Bild: Stefanie Knobel
Das Baumwollmagazin der ehemaligen Spinnerei Schönau in Wetzikon ist baufällig und wird im Herbst 2024 teilweise abgebrochen. Der Teilabbruch des Gebäudes ist Anlass und Ausgangspunkt für ein Gespräch mit Wetziker zu Baumwollgeschichten am Sonntag, 17. November 2024 in der Garage Wetzikon.

Das Baumwollmagazin der ehemaligen Spinnerei Schönau in Wetzikon ist baufällig und wird im Herbst 2024 teilweise abgebrochen. Nach seiner Sanierung soll es umgenutzt werden. Am 17. November 2024 findet in der Garage Wetzikon ein Gespräch statt, begleitet von künstlerischen Beiträgen von Stefanie Knobel und Angela Wittwer. Diese setzen ihre Installation «A heavy, heavy duty – wo die Baumwolle liegt» fort, die 2023 im ehemaligen Baumwollmagazin der Schönau präsentiert wurde.

Potential von Fiktion und Fabulieren

Der Teilabbruch des Gebäudes ist Anlass und Ausgangspunkt für ein Gespräch mit Wetzikerinnen und Wetziker zu Baumwollgeschichten und das Potential von Fiktion und dem Fabulieren. Welche Geschichten werden mit dem Abbruch abgebrochen und angebrochen und wie setzen sie sich fort? Was lagert sich ab und moduliert Gegenwart und Zukunft? Welche Möglichkeiten schafft das (Weiter-)Spinnen von Geschichten, das Ziehen von Fäden aus der Vergangenheit in die Gegenwart und Zukunft?

Bewegte Geschichte

Die ehemalige Baumwollfabrik hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Sie wurde ab 1823 im Auftrag von Friedrich Nagel errichtet und wechselte im Laufe der Jahre mehrmals den Besitzer: Zunächst von 1823 bis 1842 unter Friedrich Nagel, danach bis 1931 im Besitz von Jacob & Andreas Bidermann & Cie., gefolgt von der Streiff AG bis 2010. Nach ihrer Stilllegung im Jahr 1991 wurde die Fabrik 2010 an die Immobilienfirma Hiag verkauft.

Öffentlicher Gestaltungsplan der Stadt Wetzikon

Seit 1992 werden die Räumlichkeiten der ehemaligen Fabrik von Kulturschaffenden als Ateliers und für öffentliche Veranstaltungen genutzt. Als die Hiag im Jahr 2012 ihre Baupläne vorstellte, formierte sich ein jahrelanger Widerstand seitens der Nutzerinnen und Nutzer und der Öffentlichkeit gegen die geplante Überbauung des Areals. 2016 erklärte das Bundesgericht die Baubewilligung für die Hiag für ungültig.

Im Jahr 2018 legte die Stadt Wetzikon einen öffentlichen Gestaltungsplan für das Schönau-Areal vor, der am 1. März dieses Jahres in Kraft trat. Die Hiag plant, mit der Sanierung und Belebung des Baumwollmagazins zu beginnen, sobald die ersten Neubauten realisiert sind.

«A heavy, heavy duty - wo die Baumwolle lag» -
ein Gespräch rund um den Teil-Abbruch des Baumwollmagazins der Schönau

Sonntag, 17. November 2024, 16 - 18 Uhr
Garage Wetzikon
Bahnhofstrasse 24

Gäste
Barbara Fässler, Fotografin
Maria Gallelli und Lucia Passaseo, ehemalige Textilarbeiterinnen der Streiff AG
Stefanie Knobel, Künstlerin

Moderation
Carole Bruderer-Blanchard, Kulturvermittlerin

Weitere Infos

Zürioberland24/gg