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Hinwil
16.10.2024

Schulpflege beantragt Steuererhöhung um 10 Prozent

Die Schulpflege will den Gürtel enger schnallen und sieht eine Steuerfusserhöhung für unumgänglich. (Symbolbild)
Die Schulpflege will den Gürtel enger schnallen und sieht eine Steuerfusserhöhung für unumgänglich. (Symbolbild) Bild: AdobeStock
Die Schulpflege Hinwil beantragt der Schulgemeindeversammlung vom 11. Dezember 2024 eine Erhöhung des Steuerfusses um 10 Prozent. Die unpopuläre Massnahme sei nötig, um die Schulfinanzen im Gleichgewicht zu halten und die kantonalen Vorgaben zu erfüllen. Trotz Erhöhung resultiert ein Minus von 2,2 Mio. Franken.

«Die Kosten im Bildungsbereich steigen kontinuierlich an. Wachsende Schülerzahlen und immer höhere Anforderungen im Bereich der Sonderschulung sind die Treiber einer Entwicklung, die alle Schulen betrifft», schreibt die Schulpflege in ihrer Mitteilung.

Tiefere Steuereinnahmen – hohe Abschreibungen

Das Budget der Schule Hinwil werde zusätzlich durch zwei wesentliche Faktoren belastet. Zum einen seien das die Abschreibungen aus den hohen Investitionen der letzten Jahre. Lernschwimmbecken Breite, Aufstockung Schulhaus Meiliwiese, Neubau Kindertagesstätte und Kindergarten, Erstellung Dreifachsporthalle Hüssenbüel: «Das gute Infrastruktur-Angebot hat seinen Preis», so die Schulpflege weiter. Weitere Investitionen stünden bevor. So müssten etwa die in die Jahre gekommenen Gebäude auf der Schulanlage Breite in naher Zukunft kernsaniert werden.

Hinzu kommen würden die gegenüber dem Budget 2024 deutlich tiefer prognostizierten Steuereinnahmen. «Die Erträge im laufenden Jahr zeigen, dass die bisherigen Annahmen zu optimistisch waren.» Gemäss Planrechnung werde auch für die kommenden Jahre mit sinkenden Steuereinnahmen gerechnet. «Das alles kumuliert sich zu einem hohen Finanzbedarf. Umso mehr, als die vor Jahresfrist beantragte Steuererhöhung abgelehnt und sämtliche finanzpolitischen Reserven aufgelöst worden sind.»

Bewegungstag und Gelder für Schneesportlager gestrichen

Die Erhöhung des Steuerfusses von heute 66 auf neu 76 Prozent sei erforderlich, damit die kantonalen Vorgaben zum Haushaltsgleichgewicht eingehalten werden könnten. «Weil es sich bei den Kosten im Bildungsbereich zum grössten Teil um sogenannt gebundene Ausgaben handelt, bleibt der Schulpflege wenig Spielraum für Budgetkorrekturen», so die Schulpflege weiter. Angesichts der herausfordernden Finanzlage habe sie aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten Massnahmen zur Kostensenkung vorgenommen.

Zu den Massnahmen gehören gemäss Mitteilung u.a. die Streichung des Bewegungstages und der Beiträge der Schule an die freiwilligen Schneesportlager, die Halbierung des Budgets für Klassenmusizieren, der Verzicht auf die Berichterstattung über Schulanlässe im Top-Hinwil und die Budgetreduktion für Rechtsberatung.

Minus von 2,2 Mio. Franken

Die Steuererhöhung schaffe die Voraussetzungen, um die Finanzen der Schule Hinwil nachhaltig zu stabilisieren. Mit der beantragten Steuererhöhung rechnet die Schulpflege im Budget 2025 mit einem Aufwand von 33,3 Mio. Franken und einem Ertrag von 31,1 Mio. Franken ab. Der Aufwandüberschuss beträgt also 2,2 Mio. Franken. Das allein zeige die Notwendigkeit der Steuererhöhung. Die Steuerbelastung der Schulgemeinde Hinwil bewege sich auch nach erfolgter Erhöhung im kantonalen Durchschnitt.

Öffentliche Info-Veranstaltung

Die Schulpflege Hinwil präsentiert anlässlich einer öffentlichen Informationsveranstaltung die Eckwerte des Budgets 2025 und die Hintergründe für den erhöhten Finanzbedarf.

Montag, 18. November 2024, 19 Uhr
Saal Eisweiher, MZH Eisweiher, Eisweiherstrasse 5

Zürioberland24/bt