In der Chorwoche Zürcher Oberland studierte Roger Widmer in diesem Jahr das Oratorium «Die letzten Dinge» von Louis Spohr in nur sieben Tagen ein (Zürioberland24 berichtete). Am Freitag, 11. Oktober 2024, führte er dieses ausdrucksvolle Werk in der reformierten Kirche Rüti ZH auf. Ihm zur Seite standen ein über 70-köpfiger Chor, ein Orchester mit 34 Musikerinnen und Musikern sowie die Solisten Anna Gitschthaler (Sopran), Chasper Curò-Mani (Bariton), Barbara Hensinger (Alt) und Christoph Waltle (Tenor). Die Aufführung zeichnete sich durch ihre aussergewöhnliche Intensität und Ausdruckskraft aus. Spohr steht dabei musikalisch in einer Linie mit Brahms, Mendelssohn und auch Händel.
Chor und Solisten als Einheit
Widmer dirigierte dieses Werk mit sicherer Hand, exzellenten Tempi und klaren Vorstellungen. Besonders beeindruckend war nach der Ouvertüre der Beginn mit «Preis und Ehre ihm». Die Solisten traten teilweise als Vorsänger auf oder wechselten sich mit dem Chor ab, sodass sie oft gemeinsam auftraten und eine Einheit bildeten. Erste Gänsehauteffekte gab es beim «Heilig, heilig», gesungen vom Tenor Christoph Waltle und dem Chor.
Das Soloquartett zusammen mit dem Chor beeindruckte im bewegenden Stück «Heil dem Erbarmer». Chor und Orchester fanden mit Gitschthaler, Hensinger, Curò-Mani und Waltle zu einer eindringlichen Innigkeit.